Ansprechpartnerin
Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958 - 3465
Fax: 0721 / 958 - 3627
yvonne.schoenemann@miro-ka.de
Der Tanz der Kräne ist „getanzt“: Die Großinspektion bei der Mineraloelraffinerie Oberrhein (MiRO) wurde sicherheits- und qualitätsgerecht abgeschlossen.
25 Prozessanlagen im Werkteil 2 östlich des Flüsschens Alb waren mehrere Wochen für eine turnusmäßige, gesetzlich vorgeschriebene Inspektion und Wartung außer Betrieb. Neben der planmäßigen TÜV-Revision fanden Reparatur- und Reinigungsarbeiten statt, um die Anlagen bis zum nächsten geplanten Stillstand in sechs Jahren fit zu machen.
Außerdem wurde der „Herz-Nieren-Check“ genutzt, um Projekte mit einem Volumen von 14 Millionen Euro umzusetzen. Die mechanischen Arbeiten konnten Mitte Mai erfolgreich beendet werden und auch die Prozessanlagen im Werkteil 2 laufen mittlerweile alle wieder planmäßig.
In der Kernphase des sog. „Turnarounds 2024“ waren neben der MiRO-Mannschaft in der Spitze mehr als 3.000 Arbeitskräfte von Partnerfirmen im Einsatz.
Die Arbeiten verliefen unfallfrei – ein sehr gutes Ergebnis, wenn man das große Arbeitsvolumen mit über 1 Million Arbeitsstunden und die überwiegend handwerklichen Tätigkeiten unter nicht immer idealen Wetterbedingungen bedenkt.
Die Arbeitsliste war lang: Unter anderem mussten 239 Behälter, Reaktoren und Kolonnen, 66 Luftkühler, 324 Wärmetauscher sowie 970 Armaturen und Sicherheitsventile überprüft und mehrere Öfen saniert werden.
Größte Einzelmaßnahme war der Austausch einer über 30 m hohen und mehr als 100 Tonnen schweren Kolonne in einer Gasölentschwefelungsanlage. Hier war die neue Kolonne bereits im Vorfeld des Stillstands in zwei Teilen angeliefert und mit allem, was so eine Kolonne an Equipment benötigt (Bühnen, Rohre, Isolierung, Mess- und Regeltechnik etc.) komplettiert worden.
Man könnte ganze Bücher und Filme mit den spannenden Geschichten und Details aus Raffinerie-Stillständen füllen. Ein Highlight in dieser Hinsicht – da so noch nie bei MiRO umgesetzt – war der Einsatz eines Helikopters, um eine vormontierte Arbeitsplattform zu einem Kamin zu fliegen, in 180 m Höhe auf der Kaminmündung abzusetzen und nach getaner Arbeit wieder zu entfernen. Auf diese Weise konnte das Zeitfenster trotz der umfangreichen Sanierungsarbeiten im Innern des Kamins klein gehalten werden.
Wo so viel gearbeitet wird, lassen sich Geräusche leider nicht immer vermeiden und auch beim Abfahren der Anlagen und bei ihrer Wiederinbetriebnahme kam es vorübergehend zum Ansprechen der Fackeln (Sicherheitseinrichtungen).
Wir danken unseren Nachbarn für ihre Geduld und für ihr Verständnis in dieser Zeit.