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07.05.00

Spezialkran stellt bei MiRO-Raffinerie neue Destillationskolonne auf

Bei der Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (MiRO) in Karlsruhe stehen seit der Woche nach Ostern ein Teil der Produktionsanlagen und ein Kraftwerk für 33 Tage still, um TÜV-Revisionen vorzunehmen, Reparaturarbeiten durchzuführen und Projekte einzubinden.

Ein Kernprojekt im Rahmen des Stillstandes ist der Austausch des bisherigen Destillationsturmes im Delayed Coker - eine Produktionsanlage, in der zu zwei Drittel leichte, marktfähige Produkte wie Benzin und leichtes Heizöl und zu einem Drittel der Brennstoff Koks entstehen. An diesem Wochenende wird die bisherige Destillationskolonne abgebaut und die neue mit Hilfe eines Spezialkrans aufgestellt. Von diesen Raupenkränen gibt es nur wenige in Europa. Er wurde eigens für den Kolonnenaustausch von Duisburg nach Karlsruhe gebracht, hat eine nominelle Hubleistung von 600 Tonnen und ist als Kettenfahrzeug auch auf engstem Raum sehr beweglich. Allein der Aufbau dieses Spezialkrans nimmt vier Tage in Anspruch.

Das Rohteil für die neue Destillationskolonne - mit 160 Tonnen, einer Länge von 48 Metern und einem Durchmesser von 4,30 Metern ein wahrer Stahlkoloss - liegt bereits seit drei Monaten auf dem MiRO-Gelände bereit. Am 6. Februar 2000 reiste das Kolonnenrohteil vom Herstellungsort im nordrhein-westfälischen Kleve aus auf Schwimm-körpern über den Rhein und auf einem Tieflader über die Straße zur MiRO-Raffinerie. Am Boden liegend wurde das Rohteil nach und nach um das gesamte verfahrenstechnische Innenleben wie zum Beispiel Trennböden und um Rohrleitungen, Bühnen, Isolierungen und vieles mehr ergänzt. Nach ihrer Fertigstellung wiegt die Kolonne nun rund 300 Tonnen. Das sogenannte "Predressing" minimiert während der laufenden Stillstandsarbeiten den Zeit- und Arbeitsaufwand zur Komplettierung der Kolonne erheblich.

Die neue Destillationskolonne ist technisch auf dem neuesten Stand. Sie verbessert die Ausbeute an leichten, höherwertigen Produkten zusätzlich und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit der Raffinerie. MiRO investiert in dieses Projekt rund 26 Millionen DM, um den technisch hohen Standard ihrer Prozessanlagen weiter zu verbessern und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Raffinerie insgesamt zu stärken. Die Gesamtkosten für den Stillstand betragen einschließlich der Projektarbeiten 62 Millionen DM.

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de