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12.04.00

Großinspektion bei MiRO-Raffinerie

Die Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (MiRO), Karlsruhe, investiert rund 62 Millionen DM in eine unmittelbar bevorstehende Großinspektion. Ein Teil der Produktionsanlagen und ein Kraftwerk werden für 33 Tage außer Betrieb genommen, um sie zu inspizieren, Reparaturarbeiten durchzuführen und Projekte einzubinden. Gesetzliche Grundlage hierfür ist die Druckbehälterverordnung, nach der alle Anlagen und Anlagenteile in regelmäßigen Zeitabständen auf ihre Sicherheit und Funktionsfähigkeit hin überprüft und vom TÜV abgenommen werden.

Um über die Art und Dauer der Überholungsarbeiten und das spezielle Sicherheitskonzept aufzuklären, sucht die Raffinerie den Dialog mit den Bürger- und Behördenvertretern. Am 12. April informiert MiRO daher in einer zweistündigen Veranstaltung die Vertreter ihrer Nachbargemeinden Knielingen, Neureut und Eggenstein-Leopoldshafen sowie Vertreter der Stadt, Behörden und der Presse.

Die Großinspektion stellt enorme Herausforderungen an eine sorgfältige Planung: Seit 16 Monaten ist ein Team mit der Planung aller durchzuführenden Arbeiten beschäftigt. 1.500 Arbeitspunkte stehen auf der Arbeitsliste. In den knapp fünf Wochen Stillstand sind 600 Sicherheitsventile, 320 Wärmetauscher, 190 Druckbehälter, 40 Destillationstürme sowie unzählige Filter, Luftkühler, Öfen und Reaktoren zu überprüfen. Die MiRO-Mannschaft wird dabei von 1.600 Arbeitskräften - in Spitzenzeiten sogar von bis zu 1.900 - unterstützt. Wenn die Anlagen Ende Mai wieder in Betrieb gehen, werden rund 400.000 Arbeitsstunden geleistet worden sein. 90 Vertragsfirmen, darunter auch alle lokalen Rahmenvertragspartner, sind mit den Stillstandsarbeiten beauftragt.

Ein Kernprojekt im Rahmen des Stillstandes ist der Austausch des bisherigen Destillationsturmes im Delayed Coker - eine Produktionsanlage, in der zu zwei Drittel leichte Produkte wie leichtes Heizöl und zu einem Drittel der Brennstoff Koks entstehen. Die neue Destillationskolonne ist technisch auf dem neuesten Stand. Sie verbessert die Ausbeute an leichten, höherwertigen Produkten und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit der Raffinerie. Weitere Projekte dienen einer verbesserten Energienutzung und dem Umbau von Anlagen, damit ab November 2001 Otto- und Dieselkraftstoffe mit einem reduzierten Schwefelgehalt von 50 ppm dem Markt zur Verfügung gestellt werden können.

Ihr besonderes Augenmerk richtet MiRO angesichts der hohen Arbeitsdichte auf die Arbeitssicherheit und den Arbeitsschutz. Ein spezielles Sicherheitskonzept soll für einen unfallfreien Stillstand sorgen. Zu den Maßnahmen im Vorfeld zählte die sorgfältige Auswahl der Partnerfirmen, die hinsichtlich der Qualität nach DIN ISO 9001 zertifiziert sind und auch ein spezielles Sicherheitszertifikat vorweisen können. Hierbei hat sich die Raffinerie allerdings nicht auf Auszeichnungen verlassen, sondern hat die Sicherheitsarbeit bei den Firmen vor Ort überprüft. Für die Geschäftsführer, Baustellenleiter und Sicherheitsfachkräfte der Partnerfirmen fand außerdem ein eintägiges Sicherheitstraining statt. Jede Person, die auf dem MiRO-Gelände tätig wird, erhält eine spezielle Einweisung. Während der laufenden Arbeiten überwachen neun Sicherheitsfachkräfte die Arbeiten in puncto Sicherheit.

Für die Raffinerie ist der Großstillstand der zweite seit ihrer Gründung aus der früheren OMW- und Esso-Raffinerie im Oktober 1996. Vor zwei Jahren wurde ein anderer Anlagenbereich einer Großinspektion unterzogen. Die zeitlich versetzte Revision der Anlagenbereiche gewährleistet eine lückenlose Versorgung der Verbraucher mit Mineralölprodukten.

Die Großinspektion bei MiRO wird sich leider auf den Verkehr in der Region auswirken. So ist in den kommenden Wochen mit einem erhöhten PKW- und LKW-Verkehr sowie mit Schwerlasttransporten zu rechnen. Hiervon werden insbesondere die Autobahn A 65 und die Bundesstraßen B 10 und B 36 betroffen sein. Außerdem dürften die Übernachtungskapazitäten im Umfeld der Raffinerie stark in Anspruch genommen werden.

Nach Ostern geht es los. Ab dem 26. April werden die Anlagen schrittweise abgefahren. MiRO weist vorsorglich darauf hin, dass es hierbei, genauso wie bei der Inbetriebnahme der Anlagen Ende Mai, aus sicherheitstechnischen Gründen vorübergehend zu einem Ansprechen der Fackel kommen kann. MiRO wird aber alles tun, um diese Fackeltätigkeit so gering wie möglich zu halten, und bittet die betroffene Bevölkerung um Verständnis für diese besondere Situation.

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de