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05.10.03

Ein Stahlkoloss auf Reisen

MiRO investiert 17 Millionen Euro – Neue Vakuumkolonne glänzt mit hoher Ausbeute

Ein Stahlkoloss auf Reisen: Am 4. Oktober traf bei der Mineraloelraffinerie Oberrhein (MiRO) in Karlsruhe eine neue Vakuumkolonne mit eindrucksvollen Maßen ein. Sie bringt 242 t Gewicht auf die Waage, ist 32 m lang und hat einen Durchmesser von 9 m. Die neue Vakuumkolonne ersetzt die bisherige, die seit der Inbetriebnahme der Raffinerieanlagen Anfang der 60er Jahre gute Dienste verrichtet hat und nun in Ruhestand geht. In dieses Projekt investiert MiRO 17 Mio Euro – ein weiterer Baustein in der Reihe laufender Investitionen, die dafür sorgen, dass das Alter der Raffinerieanlagen auch nach 40-jährigem Betrieb rein rechnerisch im Durchschnitt nur 17 Jahre beträgt.

Darüber hinaus setzt die neue Vakuumkolonne neue Maßstäbe hinsichtlich Ausbeute und Rohölflexibilität: Sie ist so ausgelegt, dass jeder Rückstand aus der atmosphärischen Rohöldestillation, ob hoch- oder niedrigschweflig, bei einer maximalen Ausbeute an Vakuumgasöl verarbeitet werden kann. Sie verschafft MiRO dadurch mehr Flexibilität beim Einsatz der Rohölsorten, erhöht die Ausbeute an leichten, marktfähigen Produkten und verbessert dadurch die Wirtschaftlichkeit der Rückstandsverarbeitung. Letztlich stärkt sie damit die Wettbewerbsfähigkeit des Raffineriestandortes Karlsruhe.

Die Kolonne wurde von der Firma Winkels in Kleve gefertigt und reiste von dort auf einem Ponton drei Tage lang über den Rhein nach Karlsruhe, wo sie mit Hilfe von zwei Großkränen entladen und per Tieflader zur Baustelle im Werkteil 2 der Raffinerie transportiert wurde. Dort angekommen, wurde sie auf den technisch kniffligsten Teil - Hub und Einschwenken auf das Fundament - vorbereitet.

Besondere Herausforderung beim Aufstellen des Stahlriesen am 5. Oktober 2003: Die Kolonne wird auf engstem Raum inmitten der Prozessanlagen angehoben und auf das Fundament gesetzt – eine mehrstündige Feinarbeit. Die am Kranhaken schwebende Kolonne und der Kran selbst müssen per Lasertechnik millimetergenau ausgerichtet werden. Für diesen technisch höchst anspruchsvollen Kranhub hat MiRO die weltweit größte Kranfirma Mammoet engagiert. Die Einzelteile des riesigen Raupenkrans wurden bereits eine Woche zuvor auf 50 Tiefladern angeliefert und innerhalb von fünf Tagen zusammengebaut.

Bis zur Inbetriebnahme im Dezember 2003 wird das Kolonnenrohteil noch mit Isolierung, Mess- und Regeltechnik, Beleuchtung sowie Rohrleitungen ausgestattet. Wenn die neue Vakuumkolonne dann die ersten schweren Rohölbestandteile auftrennt, werden insgesamt 14 Monate Planung, Engineering, Bau und Inbetriebnahme hinter ihr liegen – eine große Herausforderung für alle an dem Projekt Beteiligten.

Die Mineraloelraffinerie Oberrhein in Karlsruhe ist Deutschlands größte Kraftstoffraffinerie und einer der effizientesten Mineralölverarbeitungsstandorte in Europa. MiRO hat 1.000 Mitarbeiter und ist eine Gemeinschaftsraffinerie der ConocoPhillips (18,75 %), Esso (25 %), Ruhr Oel (24 %) und Shell & DEA Oil (32,25 %). Sie verarbeitet das Rohöl ihrer Gesellschafter zu Mineralölprodukten wie Benzin, Diesel, Heizöl, Propylen und Bitumen – rund 15 Millionen Tonnen im Jahr. Für den Südwesten Deutschlands ist MiRO die wichtigste Versorgungsquelle für Energie aus Mineralöl: Die Raffinerie deckt den Kraftstoff- und Heizölbedarf von rund 10 Millionen Kunden. Durchschnittlich stammt jeder fünfte in Deutschland verbrauchte Liter Benzin aus Karlsruhe.

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de