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12.02.04

Großinspektion bei MiRO

Der größte Anlagenstillstand seit Inbetriebnahme der Raffinerieanlagen steht unmittelbar bevor. Bei der Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (MiRO), Karlsruhe, werden Ende Februar sämtliche Produktionsanlagen im Werkteil 1 und einige Anlagen im Werkteil 2 für rund 5 Wochen außer Betrieb genommen. Nach der Druckbehälterverordnung müssen alle Anlagen und Anlagenteile in regelmäßigen Zeitabständen auf ihre Sicherheit und Funktionsfähigkeit hin überprüft und vom TÜV abgenommen werden.

Neben der turnusmäßigen TÜV-Inspektion wird diese Auszeit für vorbeugende Instandhaltungsmaßnahmen, Reparaturen, Verbesserungen und Neueinbindungen genutzt. Das lässt sich MiRO einiges kosten: Inklusive Reparaturen und Ersatzteile werden die Kosten rund 47 Millionen Euro betragen. Hinzu kommt die Fertigstellung eines Projektvolumens in vergleichbarer Größenordnung. 20 Millionen € investiert die Raffinerie allein in die Ertüchtigung ihrer Schlüsselanlage, den Fluid Catalytic Cracker (FCC-Anlage), eine Anlage zur Produktion von marktgerechten, leichten Produkten wie Benzin und Propylen. Damit wird MiRO für die Zukunft fit gemacht.

Die Großinspektion nennt sich zwar „Stillstand“, aber von Müßiggang kann keine Rede sein. Seit 18 Monaten ist ein erfahrenes Stillstandsteam mit der exakten Planung und Koordination der insgesamt 10.500 Arbeitspunkte beschäftigt. Unter anderem müssen rund 1.650 Sicherheitsventile, 850 Behälter, 600 Wärmetauscher und 120 Kolonnen überprüft werden. Außerdem sind im Stillstandszeitraum rund 47 Einzelprojekte abzuarbeiten.

Die MiRO-Mannschaft wird dabei in der Kernphase von bis zu 2.700 Partnerfirmenmitarbeitern unterstützt. Dies erfordert eine spezielle Stillstands-Infrastruktur mit entsprechenden Parkflächen, Einlasskontrollen, Verpflegungsmöglichkeiten, unzähligen Containern, Umkleidehäusern, sanitären Einrichtungen sowie Baustellen und Montageplätzen.

Gearbeitet wird rund um die Uhr. Wenn die Anlagen Anfang April wieder in Betrieb gehen, werden an die 600.000 Arbeitsstunden geleistet worden sein. 50 Vertragsfirmen, darunter auch alle lokalen Rahmenvertragspartner, sind mit den Stillstandsarbeiten beauftragt. Etwa 90 % Prozent der Auftragssumme entfallen auf deutsche Vertragsfirmen.

Arbeitssicherheit steht bei der Durchführung der Stillstandsaktivitäten angesichts der hohen Arbeitsdichte an vorderster Stelle. Maßnahmen im Rahmen eines speziellen Sicherheitskonzeptes sollen für einen unfallfreien Stillstand sorgen. Dazu gehörte im Vorfeld die sorgfältige Auswahl der Partnerfirmen, auch im Hinblick auf deren Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Jeder, der auf dem Raffineriegelände tätig wird, erhält vor der Arbeitsaufnahme eine Sicherheitseinweisung. Rund um die Uhr überwachen Sicherheitsfachkräfte die Stillstandsarbeiten in puncto Sicherheit.

Mögliche Auswirkungen der Stillstandsaktivitäten auf die Region: In den kommenden Wochen ist im Bereich der Raffinerie mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch zusätzlichen PKW-Verkehr sowie LKW- und Schwerlasttransporte zu rechnen. Dies gilt insbesondere für die Autobahn A 65 und die Bundesstraße B 10. Außerdem dürften die Übernachtungskapazitäten im Umfeld der Raffinerie stark ausgelastet sein.

Auf die Mineralölversorgungssituation hat die Großinspektion bei MiRO keinen Einfluss. Die Raffinerie hat ihre Tanklagerbestände entsprechend aufgefüllt. Die lückenlose Versorgung der Verbraucher mit Mineralölprodukten ist damit gewährleistet.

Ab dem 25. Februar 2004 werden die Anlagen schrittweise abgestellt. MiRO weist vorsorglich darauf hin, dass es hierbei und beim Wiederanfahren Anfang April aus sicherheitstechnischen Gründen zu einem kurzzeitigen Ansprechen der Fackeln kommen kann. MiRO wird alles tun, um diese Fackeltätigkeit so gering wie möglich zu halten, und bittet um Verständnis für diese besondere Situation.

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de