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16.02.06

Auch eine Raffinerie muss zum TÜV - Großinspektion bei MiRO

Nicht nur Autos, auch eine Raffinerie muss in regelmäßigen Abständen zum TÜV. Den gesetzlichen Bestimmungen folgend wird die Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (MiRO) in Karlsruhe Ende Februar fast sämtliche Produktionsanlagen im Werkteil 2 östlich der Alb für bis zu 5 Wochen außer Betrieb nehmen. Die Anlagen und Anlagenteile werden entleert, gereinigt, vom TÜV auf ihre Sicherheit und Funktionsfähigkeit hin überprüft, repariert und technisch optimiert. Für die Inspektion inklusive Ersatzteile fallen Kosten in Höhe von rund 40 Millionen Euro an. Weitere 28 Millionen Euro investiert MiRO in 30 Neu- und Umbauprojekte, die im Stillstandszeitraum abzuwickeln sind.

In der Raffineriesprache werden diese Großinspektionen als "Stillstand" bezeichnet; ein irreführendes Wort, denn mit Müßiggang hat der so genannte Stillstand nichts zu tun – ganz im Gegenteil. Seit 18 Monaten plant und koordiniert ein erfahrenes Stillstandsteam die umfangreichen Arbeiten. Unter anderem müssen 300 Wärmetauscher, 270 Behälter, 230 Sicherheitsventile und 40 Kolonnen überprüft werden. Die MiRO-Mannschaft wird dabei in der Kernphase von bis zu 1.800 Arbeitskräften von rund 100 Partnerfirmen unterstützt. Dies stellt hohe Anforderungen an eine funktionierende Stillstandsinfrastruktur mit zusätzlichen 800 Parkplätzen, Einlasskontrollen, Verpflegungsmöglichkeiten, rund 500 Containern, Umkleidehäusern, sanitären Einrichtungen sowie Baustellen und Montageplätzen.

Arbeitssicherheit hat bei der Durchführung der Stillstandsarbeiten höchste Priorität. Maßnahmen im Rahmen eines speziellen Sicherheitskonzeptes sollen für eine unfallfreie Großinspektion sorgen. So wurden die Partnerfirmen bereits im Vorfeld im Hinblick auf eine qualitativ hochwertige und sicherheitsgerechte Arbeitsausführung sorgfältig ausgewählt. Jeder, der auf dem Raffineriegelände tätig wird, erhält vor Arbeitsaufnahme eine Sicherheitseinweisung. Sicherheitsfachkräfte überwachen die Stillstandsarbeiten rund um die Uhr.

In den kommenden Wochen ist im Bereich der Raffinerie (Autobahn A 65, Bundesstraße B 10) mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch zusätzlichen PKW-Verkehr sowie LKW- und Schwerlasttransporte zu rechnen. Außerdem dürften die Übernachtungskapazitäten im Umfeld der Raffinerie stark ausgelastet sein.

Die lückenlose Versorgung der Region mit Mineralölprodukten ist auch während der Großinspektion sichergestellt. MiRO hat entsprechende Tanklagerbestände aufgebaut. Außerdem werden zusätzlich Produkte per Schiff über den Ölhafen importiert und über die Raffineriestraßenverladungen auf Tankkraftwagen umgeschlagen.

Ab dem 28. Februar werden die Anlagen im Werkteil 2 schrittweise abgestellt. MiRO weist vorsorglich darauf hin, dass es hierbei und bei der Wiederinbetriebnahme ab Ende März aus sicherheitstechnischen Gründen zu einem kurzzeitigen Ansprechen der Fackeln kommen kann. MiRO wird alles dafür tun, um diese Fackeltätigkeit so gering wie möglich zu halten, und bittet ihre Nachbarn um Verständnis für diese besondere Situation.

MiRO beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der ConocoPhillips Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent).

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de