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14.02.07

Großinspektion bei MiRO

TÜV prüft Raffinerie routinemäßig auf Herz und Nieren

Wie jedes Auto, muss auch eine Raffinerie in regelmäßigen Abständen zum TÜV. Den gesetzlichen Auflagen folgend wird die Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (MiRO) in Karlsruhe Ende Februar rund zwei Drittel der Raffinerie – fast sämtliche Prozessanlagen im Werkteil 1 westlich der Alb sowie zwei Anlagen in Werkteil 2 östlich der Alb – für bis zu 6 Wochen außer Betrieb nehmen. Die Anlagen werden entleert, gereinigt, vom TÜV auf ihren Zustand und auf die Funktionsfähigkeit hin überprüft und repariert. Damit soll gewährleistet werden, dass die Anlagen die nächsten Jahre sicher und effizient laufen. Außerdem sollen technische Optimierungsmöglichkeiten genutzt werden. Die Kosten der Großinspektion inklusive Reparaturen und Ersatzteile betragen rund 30 Millionen Euro. Hinzu kommt die Fertigstellung eines Projektvolumens in Höhe von weiteren 65 Millionen Euro.

Die Abwicklung einer Großinspektion ist so komplex wie die Anlagen selbst. 18 Monate dauert allein die Planungsphase. Die Liste der Arbeiten, die das erfahrene Stillstandsteam plant und koordiniert, ist lang: 55 Kolonnen, 215 Behälter, 16 Öfen, 285 Wärmetauscher, 700 Sicherheitsventile, 1.760 Regeleinrichtungen und 2.650 Armaturen müssen überprüft werden. Auch wenn ein Großteil der Anlagen steht, von „Stillstand“ kann also keine Rede sein. Neben der MiRO-Mannschaft werden in der Kernphase bis zu 2.500 Arbeitskräften von rund 100 Partnerfirmen im Einsatz sein. Dies erfordert eine logistische und organisatorische Meisterleistung: 1.200 zusätzliche Parkplätze, eine eigens errichtete Containerstadt mit Büros, Besprechungs- und Aufenthaltsräumen sowie Duschen, Baustellen und Montageplätze sowie Verpflegungsmöglichkeiten in einem großen Kantinenzelt.

„Der Stillstand 2007 ist nur dann erfolgreich, wenn das Sicherheitsergebnis gut ist“, betonte Ulrich Poschmann, Leiter Sicherheit / Umwelt, bei einer Informationsveranstaltung für Nachbarn, Behörden und Medien. Dementsprechend hat Arbeitssicherheit bei der Durchführung der Stillstandsarbeiten allerhöchste Priorität. Maßnahmen im Rahmen eines speziellen Sicherheitskonzeptes sollen für eine unfallfreie Großinspektion sorgen. Eine umfassende Sicherheitseinweisung des auf dem Raffineriegelände tätigen Personals ist dabei nur ein wesentlicher Baustein. Weitere Bausteine sind klar festgelegte Regeln für eine qualitativ hochwertige und sicherheitsgerechte Arbeitsvorbereitung und -durchführung sowie eine spezielle Organisation mit Sicherheitsfachkräften, die als Ansprechpartner in allen Fragen der Sicherheit zur Verfügung stehen und die Stillstandsarbeiten rund um die Uhr überwachen.

In den kommenden Wochen ist im Bereich der Raffinerie mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch zusätzlichen PKW-Verkehr sowie LKW- und Schwerlasttransporte zu rechnen. Außerdem dürften die Übernachtungskapazitäten im Umfeld der Raffinerie stark ausgelastet sein.

Die lückenlose Versorgung der Region mit Mineralölprodukten ist auch während der Großinspektion sichergestellt. MiRO hat gezielt Tanklagerbestände aufgebaut. Zusätzlich werden Produkte per Schiff über den Ölhafen importiert und über die Verladeeinrichtungen der Raffinerie auf Kessel- und Tankkraftwagen umgeschlagen.

Ab dem 17. Februar werden die zur Inspektion vorgesehenen Anlagen schrittweise abgestellt. Dabei und bei der Wiederinbetriebnahme ab Mitte März kann es aus sicherheitstechnischen Gründen vorübergehend zum Ansprechen der Fackeln kommen. MiRO wird alles dafür tun, um diese Fackeltätigkeit so gering wie möglich zu halten, und bittet ihre Nachbarn um Verständnis für diese besondere Situation.

MiRO beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der ConocoPhillips Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent). Die Raffinerie stellt pro Jahr rund 15 Millionen Tonnen Mineralölprodukte her. Jeder 5. verbrauchte Liter Benzin in Deutschland stammt aus der Karlsruher Produktion.

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de