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09.02.10

Großinspektion bei MiRO auch eine Raffinerie muss zum TÜV

Was haben eine Raffinerie und ein Auto gemeinsam? Beide müssen in regelmäßigen Abständen zum TÜV, nur dass im Falle der Raffinerie der TÜV aufs Betriebsgelände kommt. Für diese turnusmäßige Großinspektion nimmt die Karlsruher Mineral-oelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (MiRO) ab Mitte Februar sämtliche Prozessanlagen im Werkteil 1 westlich der Alb bis Anfang April außer Betrieb. Die Anlagen werden dann entleert, gereinigt, inspiziert, repariert und vom TÜV überprüft, damit sie die nächsten Jahre sicher und effizient laufen. Außerdem werden technische Optimierungsmöglichkeiten genutzt.

Die Großinspektion inklusive Reparaturen und Ersatzteile wird ca. 70 Millionen Euro kosten. Hinzu kommt ein umfangreiches Projektvolumen. Eine große Aktivität wird der Austausch des Kolonnenkopfes einer Rohöldestillationsanlage sein. Der neue Kolonnenkopf hat einen Durchmesser von 6 Meter, ist 23 Meter hoch, wiegt 200 Tonnen und kann nur mit einem speziellen Großkran in Millimeterarbeit aufgesetzt werden.

Zwei Jahre lang war ein erfahrenes Stillstandsteam mit der Planung der Großinspektion beschäftigt. Von „Stillstand“ kann keine Rede sein, denn die Liste der Arbeiten ist lang: Einige hundert Behälter, Kolonnen, Wärmetauscher sowie tausende Armaturen und Regeleinrichtungen müssen geprüft werden. Neben der MiRO-Mannschaft werden in der dreiwöchigen Kernphase bis zu 3.700 Arbeitskräfte von 100 Partnerfirmen mit den Stillstandsarbeiten beschäftigt sein. Außerdem werden 140 Inspekteure und Werkstoffprüfer im Einsatz und der TÜV mit 25 Sachverständigen vertreten sein. Die hohe Personaldichte erfordert ein entsprechendes Arbeitsumfeld: 1.200 zusätzliche Parkplätze, eine Containerstadt mit Büros und Besprechungs-räumen, Umkleidehäuser mit Duschen, Baustellen und Montageplätze sowie Verpflegungsmöglichkeiten in einem großen Kantinenzelt wurden hierfür vorübergehend extra eingerichtet.

Arbeitssicherheit hat bei der Durchführung der Stillstandsarbeiten allerhöchste Priorität. Maßnahmen im Rahmen eines speziellen Sicherheitskonzeptes sollen für eine unfallfreie Großinspektion sorgen. So erhält zum Beispiel jeder, der auf dem Raffineriegelände tätig wird, eine umfassende Sicherheitseinweisung. Außerdem gibt es eine spezielle Organisation mit Sicherheitsfachkräften, die als Ansprechpartner in allen Fragen der Sicherheit zur Verfügung stehen und die Stillstandsarbeiten rund um die Uhr überwachen.

In den kommenden Wochen ist im Bereich der Raffinerie mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch LKW- und Schwerlasttransporte sowie zusätzlichen PKW-Verkehr zu rechnen. Außerdem dürften die Übernachtungskapazitäten im Umfeld stark ausgelastet sein.

Ab dem 11. Februar stellt MiRO die zur Inspektion vorgesehenen Anlagen schrittweise ab. Dabei und bei der Wiederinbetriebnahme ab Ende März kann es aus sicherheitstechnischen Gründen vorübergehend zum Ansprechen der Fackeln kommen. MiRO bemüht sich darum, diese Fackeltätigkeit so gering wie möglich zu halten, und bittet ihre Nachbarn um Verständnis für diese besondere Situation.

MiRO beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der ConocoPhillips Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent). Die Raffinerie stellt pro Jahr rund 15 Millionen Tonnen Mineralölprodukte wie Otto- und Dieselkraftstoffe, Heizöl, Bitumen und Propylen her. Jeder 4. verbrauchte Liter Benzin in Deutschland stammt aus der Karlsruher Produktion.

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de