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24.02.12

Großinspektion bei MiRO

Raffinerieanlagen stehen für TÜV und Investitionen

Raffinerie und Auto haben etwas gemeinsam. Beide müssen in regelmäßigen Abständen zum TÜV. Nur, dass die technischen Prüfer im Falle der Raffinerie aufs Betriebsgelände kommen und alles viel länger dauert bis es die begehrte Plakette gibt.

Für die turnusmäßige Großinspektion nimmt die Karlsruher Mineraloelraffinerie Oberrhein (MiRO) ab Ende Februar fast alle Prozessanlagen im Werkteil 2 östlich der Alb für vier Wochen außer Betrieb. Die Anlagen werden dann entleert, gereinigt, inspiziert, repariert, technisch noch weiter optimiert und vom TÜV überprüft, damit sie die nächsten Jahre sicher und effizient laufen.

Für Großinspektion einschließlich Reparaturen, Ersatzteilen und Projektmaßnahmen werden in diesem Zeitraum über 50 Millionen Euro aufgewendet. Eine große Aktivität wird der Austausch von zwei riesigen Entwässerungsbehältern (je 12m Durchmesser, 27 m hoch, 140 t Gewicht) an der Koker-Anlage mit Hilfe eines speziellen Großkrans sein.

Trotz „Stillstand“ herrscht Hochbetrieb

Seit zwei Jahren bereitet ein erfahrenes Stillstandsteam die Großinspektion vor. Der in der Raffineriesprache übliche Begriff „Stillstand“ ist dabei ebenso zutreffend wie falsch: Die zur Revision anstehenden Anlagen stehen zwar still, rund um die ruhenden Anlagen herum herrscht allerdings Hochbetrieb. Die Arbeitsliste ist lang: 295 Behälter, 40 Kolonnen, 316 Wärmetauscher sowie hunderte Armaturen und Regeleinrichtungen müssen geprüft werden. Neben der MiRO-Mannschaft werden in der Spitze bis zu 2.800 Arbeitskräfte von rund 120 Partnerfirmen mit den Arbeiten beschäftigt sein. Außerdem sind 125 TÜV-Sachverständige, Inspekteure und Werkstoffprüfer im Einsatz. Die hohe Personaldichte erfordert ein entsprechendes Arbeitsumfeld: 950 Parkplätze und 640 Container für Büros inklusive Telefonen und PC’s, Besprechungsräume, Umkleiden und Duschen sowie Verpflegungsmöglichkeiten in einem großen Kantinenzelt für 1.000 Personen wurden für die Stillstandszeit zusätzlich eingerichtet.

Arbeitssicherheit hat allerhöchste Priorität

Arbeitssicherheit hat bei der Durchführung der Stillstandsarbeiten allerhöchste Priorität. Maßnahmen im Rahmen eines speziellen Sicherheitskonzeptes sollen für eine unfallfreie Großinspektion sorgen. Unser Ziel lautet: Null Unfälle. So erhält zum Beispiel jeder, der auf dem Raffineriegelände tätig wird, eine umfassende persönliche Sicherheitseinweisung. Außerdem wurde die Gruppe der Sicherheitsfachkräfte verstärkt, damit in jedem Bereich und zu jeder Zeit Ansprechpartner zu Sicherheitsthemen vor Ort sind.

Erhöhtes Verkehrsaufkommen und Fackeltätigkeit

Um die Situation im Berufsverkehr zu entlasten, hat MiRO ein zusätzliches drittes Werktor mit eigener Zufahrt eingerichtet. Dennoch ist in den kommenden Wochen im Umfeld der Raffinerie mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch LKW- und Schwerlasttransporte sowie durch zusätzlichen PKW-Verkehr zu rechnen. Außerdem dürften die Übernachtungskapazitäten in der Region stark ausgelastet sein.

Ab dem 27. Februar stellt MiRO die zur Inspektion vorgesehenen Anlagen schrittweise ab. Dabei und bei der Wiederinbetriebnahme ab Ende März kann es aus sicherheitstechnischen Gründen vorübergehend zum Ansprechen der Fackeln kommen. MiRO bemüht sich darum, diese Fackeltätigkeit so gering wie möglich zu halten, und bittet ihre Nachbarn um Verständnis für diese besondere Situation.

Hintergrundinformationen:
MiRO beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der ConocoPhillips Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent). Die Raffinerie stellt pro Jahr rund 14 Millionen Tonnen Mineralölprodukte wie Otto- und Dieselkraftstoffe, Heizöl, Bitumen und Propylen her. Jeder 4. verbrauchte Liter Benzin in Deutschland stammt aus der Karlsruher Produktion.

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de