Impressum & Datenschutz
KeyVisual: Pressemeldungen
18.01.13

50 Jahre raffinierte Produkte aus Karlsruhe

SPERRFRIST bis Freitag, 18.01.2013, 20.00 Uhr

 

„Seit 50 Jahren werden in Karlsruhe „raffinierte“ Produkte aus Rohöl hergestellt – über 750 Millionen Tonnen Mineralölprodukte seit Inbetriebnahme der Raffinerieanlagen Anfang der 60er Jahre“, berichtete Dr. Hans-Gerd Löhr, Sprecher der Geschäftsführung der Karlsruher Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (MiRO) beim Neujahrsempfang der Raffinerie.

 

Geburtsstunde der „Ölstadt Karlsruhe“

Der Gründung des Raffineriestandortes Karlsruhe lag ein dramatischer Strukturwandel auf dem deutschen Energiesektor zugrunde. In den 50er und 60er Jahren wurde die bisher dominierende Kohle mehr und mehr durch Mineralöl ersetzt. Dies machte den Bau von Raffinerien in den Verbrauchszentren ökonomisch sinnvoll – so auch in Karlsruhe. 1959 erwarben die Deutsche Erdöl AG (DEA) und die ESSO AG von der Stadt Karlsruhe zwei benachbarte Grundstücke am Rhein. Die Geburtsstunde der „Ölstadt Karlsruhe“ hatte geschlagen – für die weitere Entwicklung der Stadt Karlsruhe und die wirtschaftliche Energieversorgung des südwestdeutschen Raums war damit der Grundstein gelegt.

 

Entwicklung des Raffineriestandortes

Bei ihrer Inbetriebnahme 1962/63 hatten beide Raffinerien 840 Mitarbeiter und etwa ein Drittel der heutigen Rohöldestillationskapazität. Da der „Hunger“ nach Mineralöl stetig wuchs, musste die Kapazität beider Raffinerien bereits nach wenigen Jahren verdoppelt werden. Als die OPEC Anfang der 70er Jahre einen starken Preisanstieg auslöste, bahnte sich ein weiterer Strukturwandel auf dem Energiesektor an. Drastische Energiesparmaßnahmen und die Suche nach billigeren Alternativenergien waren die Folge. Auch beide Karlsruher Raffinerien passten sich frühzeitig diesen Marktentwicklungen an. Bis Mitte der 80er Jahre investierten sie zusammen fast 1 Milliarde DM in den Bau von Konversionsanlagen zur Umwandlung von schweren Heizölkomponenten in leichtere, marktgerechtere Produkte wie Gas, Benzin und Mitteldestillat (Diesel, leichtes Heizöl).

MiRO-Gründung festigt Raffineriestandort

Die in den 80er und 90er Jahren entstandenen Raffinerieüberkapazitäten in Europa verschärften bei gleichzeitig stagnierendem Mineralölabsatz den Wettbewerb. Hinzu kamen Kostennachteile deutscher Raffinerien im europäischen Vergleich. Auch die Betreiber der beiden Karlsruher Raffinerien waren zum Handeln gezwungen. Die Unterzeichnung des Gründungsvertrages für die MiRO im Oktober 1996 war das Ergebnis der „naheliegenden“ wirtschaftlichen Überlegung. Die räumliche Nähe zueinander vereinfachte die technische Zusammenlegung. Die Hoffnungen der Fusion erfüllten sich voll und ganz: „Die Verarbeitungskosten konnten gesenkt und die Verarbeitungsstruktur deutlich verbessert werden. Heute wird jede eingesetzte Tonne Rohöl voll konvertiert, also zu hochwertigen Produkten verarbeitet. Dadurch hat sich die Gesamtwirtschaftlichkeit der Mineralölverarbeitung in Karlsruhe und mit ihr die Wettbewerbsfähigkeit erheblich verbessert“, fasste Dr. Löhr die positiven Effekte der MiRO-Gründung zusammen.

Raffineriestandort stärkt Wirtschaftskraft der Region

Heute ist MiRO der größte Kraftstoffproduzent Deutschlands und eine der modernsten und leistungsfähigsten Raffinerien in Europa. Jeder 4. Liter Benzin in Deutschland stammt aus Karlsruhe. MiRO spielt aber nicht nur für die südwest-deutsche Energieversorgung eine bedeutende Rolle. „50 Jahre Raffineriestandort Karlsruhe“ bedeutet auch fünf Jahrzehnte Stärkung der Wirtschaftskraft in dieser Region als einer der größten Arbeitgeber in Karlsruhe, wichtiger Steuerzahler sowie Auftraggeber für Dienstleistungen, Instandhaltungsarbeiten und Investitionen. „Allein in den letzten Jahren von 2000 bis heute hat MiRO ein Projektvolumen von über 1 Milliarde Euro realisiert. Dadurch sind wir jung geblieben“, so Dr. Löhr.

Sehr dankbar war Dr. Löhr für die Grußworte zum 50jährigen Bestehen des Raffineriestandortes, die Frau Regierungspräsidentin Nicolette Kressl, Herr Oberbürgermeister Heinz Fenrich und IHK-Präsident Bernd Bechtold beim Neujahrsempfang der Raffinerie sprachen.

MiRO 2012 mit guter Performance

MiRO kann auf ein gutes aber auch arbeitsintensives Raffineriejahr 2012 zurückblicken. Die TÜV-Großinspektion im Werkteil 2 der Raffinerie im März mit über 3.000 Partnerfirmenmitarbeitern verlief überaus erfolgreich. „Auf die gute Unfallperformance sind wir besonders stolz“, betonte Dr. Löhr und berichtete, dass MiRO einschließlich Partnerfirmen sowohl 2011 als auch 2012 ohne meldepflichtigen Unfall blieb. Inzwischen habe sich bei MiRO eine Art nachhaltige Sicherheitskultur mit „null Toleranz“ für unsicheres Verhalten entwickelt.

Die Produktion war erneut hoch ausgelastet. Die Rohölverarbeitungsmenge betrug 13,8 Millionen Tonnen. MiRO produzierte 2012 unter anderem rund 4,8 Millionen Tonnen Ottokraftstoffe, 4,2 Millionen Tonnen Dieselkraftstoff und 2,4 Millionen Tonnen leichtes Heizöl.

Der Umsatz lag mit 4,5 Milliarden Euro höher als im Vorjahr (2011: 4,2 Milliarden Euro). Die Anlagenverfügbarkeit konnte mit 99,4 Prozent erneut auf hohem Niveau gehalten werden.

Jubiläumsjahr 2013 steht im Zeichen großer Aufgaben

Im Jubiläumsjahr 2013 bereitet sich die Raffinerie auf die nächsten großen Aufgaben vor. Dazu zählen die Planungen der nächsten großen TÜV-Inspektion im Werkteil 1 in 2015 und weiterer Großprojekte wie beispielsweise die Aufwertung der ältesten der drei Rohöldestillationsanlagen.

Stark beschäftigt MiRO außerdem ein im Vorjahr gestartetes Kostenprogramm, mit dem die Raffinerie 20 Millionen Euro Einsparungen erreichen möchte, um sich im Wettbewerb noch weiter vorne zu positionieren. Nicht weniger bedeutsam: das seit einigen Jahren laufende Energieeffizienzprogramm, das inzwischen volle Fahrt aufgenommen und bemerkenswerte Erfolge aufzuweisen hat. Der Energieeigenbedarf der Raffinerie liegt bei rund 6,5 Prozent ihres Einsatzes. Mitte Dezember letzten Jahres hat MiRO von unabhängigen Auditoren für sein gutes Energiemanagement ein Zertifikat nach ISO 50001 erhalten.

MiRO beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Phillips 66 Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent).

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de