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08.07.13

Trianel und MiRO starten Planungen für das GUD-Kraftwerk Oberrhein

Karlsruhe/Aachen. Das Aachener Stadtwerke-Netzwerk Trianel und Deutschlands größte Kraftstoffraffinerie MiRO prüfen gemeinsam den Bau eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks (GUD) der neuesten Generation mit einer Gesamtleistung von 800 bis 1.200 Megawatt.

Das „GUD-Kraftwerk Oberrhein“ soll am Standort der MiRO in Karlsruhe entstehen. Es kann, so die Planer, einen wichtigen zusätzlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Südwest-Deutschland nach dem Ausstieg aus der Kernenergie und zur Integration erneuerbarer Energien leisten. Zugleich soll es eine hocheffiziente Energieversorgung der größten und modernsten Kraftstoffraffinerie Deutschlands sicherstellen.

Der oberrheinische Standort ermöglicht durch den ganzjährig hohen Wärmebedarf der Raffinerie eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bei einer gleichzeitig hohen Flexibilität in der Stromerzeugung. Für das neue GUD-Kraftwerk rechnen die Ingenieure mit einer Investitionssumme von rund 900 Millionen Euro.

Bis zu einem möglichen Baubeginn wird es allerdings noch mehrere Jahre dauern: Im Schnitt nehmen die Planungen und die Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz über drei Jahre in Anspruch. Darüber hinaus müssen die energiepolitischen Rahmenbedingungen langfristig stabil sein.

Zunächst werden Trianel und MiRO in den kommenden Monaten das Gemeinschaftsprojekt in Karlsruhe und in den Nachbargemeinden im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen vorstellen. „Wir wollen so früh wie möglich alle Beteiligten an Bord holen und das geplante Vorhaben ausführlich erörtern“, hebt Dr. Hans-Gerd Löhr, Sprecher der Geschäftsführung der MiRO, hervor. Der offene Dialog mit allen Beteiligten ist ein Hauptaugenmerk der Projektpartner MiRO und Trianel. „Wir werden in regelmäßigen Abständen über die aktuellen Entwicklungen umfassend informieren und stehen jederzeit allen Interessierten als Gesprächspartner zur Verfügung“.

Im Zuge des Atomausstiegs wird Ende 2019 der nur rund 20 Kilometer rheinabwärts befindliche Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg abgeschaltet. Damit entfallen etwa 1.400 Megawatt Kraftwerksleistung in Baden-Württemberg. Das hocheffiziente GUD-Kraftwerk mit einer Gesamtleistung von bis zu 1.200 Megawatt und einem Wirkungsgrad im KWK-Betrieb von bis zu 90 Prozent könnte hier einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. Zudem erfüllt es die Anforderungen der Energiewende. Durch eine besonders flexible Fahrweise kann die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in windschwachen oder sonnenarmen Zeiten ausgeglichen werden.

Dementsprechend sieht Trianel trotz der derzeit kritischen Marktsituation für Gaskraftwerke das Projekt als wertvolle Option: „Das Projekt zeichnet sich durch die Alleinstellungsmerkmale Effizienz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit aus und ist somit ein wichtiger Beitrag zur Energiewende. Es macht energieökonomisch wie ökologisch großen Sinn und hilft der zunehmend notwendigen Integration der erneuerbaren Energien. Auch wenn die aktuellen Rahmenbedingungen keine Investitionsanreize geben, glauben wir fest an diese Option“, so Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH. Becker: „Die neue Bundesregierung wird die Weichen stellen müssen.“

Solange die zukünftige Gestaltung des Strommarkts noch offen sei, werde es keine Investitionsentscheidung geben, Planungen seien aber trotzdem sinnvoll. „Durch die aktuelle politische Unsicherheit ist die Energiewirtschaft gut beraten, in Optionen zu denken. Dadurch stehen wir dann mit einem konkreten Projekt in den Startlöchern, wenn die für die Energiewende notwendigen Rahmenbedingungen fixiert sind“, erläutert Becker.

In der auf Jahre angelegten Projektentwicklung baue man auf die ausgezeichnete Zusammenarbeit von MiRO und Trianel, die, sind sich Becker und Löhr einig, „ein wichtiger Erfolgsfaktor sein wird.“ Die Energiewende fordere grundsätzlich neue Wege der Kooperation. So wurde neben anderen potenziellen Stadtwerke-Kooperationspartnern auch die EnBW Energie Baden-Württemberg AG bereits im Frühjahr über die Projektentwicklung in Karlsruhe informiert. Erste Gespräche mit der EnBW sind in überaus produktiver Atmosphäre verlaufen. Löhr: „Selbstverständlich werden wir auch unverzüglich mit den Stadtwerken Karlsruhe Gespräche aufnehmen, hier können wir auf unserer bisher exzellenten Zusammenarbeit aufbauen.“

Das Stadtwerke-Netzwerk Trianel betreibt seit 2008 das erste kommunale GUD-Kraftwerk in Hamm-Uentrop und befindet sich aktuell in der Planungsphase für ein weiteres GUD-Kraftwerk mit Dampfauskopplung, das am CHEMPARK in Krefeld-Uerdingen gemeinsam mit dem CHEMPARK-Manager und -Betreiber CURRENTA – einem Joint-Venture von Bayer und LANXESS – errichtet wird. „Wir können unsere Erfahrungen aus dem Krefeld-Projekt, für das bereits ein gültiger immissionsschutzrechtlicher Vorbescheid vorliegt, einbringen und dadurch die Projektentwicklung mit MiRO zügig und konstruktiv voranbringen“, erläutert Becker: Beide Projekte, so Becker, „besitzen durch ihre ganzjährige Wärmeauskopplung eine Ausnahmestellung unter den deutschen Kraftwerksplanungen.“

Ansprechpartner:

Trianel GmbH
Elmar Thyen, Leiter Unternehmenskommunikation
Fon +49 241 41320-413 | Mobil +49 151 12 64 17 87 |
Mail e.thyen@trianel.com

Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG
Yvonne Schönemann, Pressesprecherin Fon +49 721 958-3465 |
Mail schoenem@miro-ka.de

Über MiRO
MiRO beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Phillips 66 Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent).

Über Trianel
Die Trianel GmbH wurde 1999 mit dem Ziel gegründet, die Interessen von Stadtwerken und kommunalen Energieversorgern zu bündeln und deren Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit im Energiemarkt zu stärken.

Dieser Idee – Interessen im Netzwerk zu bündeln – folgen mittlerweile über 100 Gesellschafter und Partner aus dem kommunalen Bereich. Zusammen versorgen die Trianel Gesellschafter über sechs Millionen Menschen in Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz. Damit ist Trianel das führende Stadtwerke-Netzwerk in Deutschland und Europa. Trianel konzentriert sich auf die Unterstützung der Stadtwerke bei ihrer Versorgungsaufgabe. Im Energiehandel und in der Beschaffung werden gezielt Interessen gebündelt und Synergien genutzt. Im Laufe der Jahre sind systematisch neue Geschäftsfelder aufgebaut worden. Neben der Energieerzeugung ist Trianel in der Gasspeicherung, aber auch in der Beratung von Stadtwerken aktiv.

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de