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21.01.14

MiRO behauptet Spitzenposition im europäischen Wettbewerb

Revision der Pressemeldung vom 17.01.2014

„Die Raffinerieperformance war exzellent und MiRO hat sich trotz schärferem Wettbewerb stabil im europäischen Spitzenbereich behauptet“, fasste Dr. Hans-Gerd Löhr, Sprecher der Geschäftsführung der Karlsruher Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (MiRO), das vergangene Jahr beim Neujahrsempfang der Raffinerie zusammen. „Wenngleich die Margen im Vergleich zum zufriedenstellenden Vorjahr in 2013 etwas gesunken sind, so macht uns die relative Platzierung unter den Top10 der knapp 100 Raffinerien in Europa doch stolz und zuversichtlich. Wir sind bestens gewappnet für die Herausforderungen, die definitiv kommen werden. Wettbewerb aus den USA und aus Nahost, gepaart mit einer kostenintensiven deutschen Vorreiterrolle  bei Umweltschutz und Energiewende sind ein brisanter Mix, der unserer Branche […] zusetzen wird.“

Wettbewerb verschärft sich

Die Mineralölwelt befindet sich im Wandel. Aufgrund preisgünstiger Inlandsrohöle und niedriger Energiekosten wurden die USA vom Benzinimporteur zum Eigenversorger. Zugleich verschärft sich der Wettbewerb aus Nahost. Da der Verbrauch in Ostasien langsamer wächst als erwartet, liefern die in Indien und Saudi-Arabien neu gebauten Mega-Raffinerien zunehmend Richtung Europa. Das übt Druck auf die Raffineriemargen aus. Die deutschen Raffinerien müssen sich also anstrengen, um sich gegen die mit billigerer Energie und niedrigeren Löhnen hergestellten Produkte zu behaupten. „Als Raffinerie machen wir unsere Hausaufgaben mit Programmen zur Energieeffizienz und Kostenreduzierung. Wie gesagt, wir stehen relativ zum europäischen Wettbewerb sehr gut da. Das gibt uns einen gewissen Schutz. Unter dem Margendruck aus Übersee aber werden alle leiden“, sagte Dr. Löhr.

Zusatzbelastungen politisch vermeidbar

2013 verbrauchte Europa rund 600 Millionen Tonnen Mineralöl; rund 100 Millionen Tonnen weniger als noch vor fünf Jahren (Quelle: International Energy Agency). Der Markt schrumpft jährlich um 3 Prozent. „Diesem verschärften Wettbewerb stellen wir uns gerne. Aber gleichzeitig müssen wir uns um deutsche und europäische Zusatzbelastungen sorgen. Dies wäre politisch vermeidbar“, so Dr. Löhr. Seiner Einschätzung nach beherrschen hierbei zwei Themen die Diskussion in der Branche: Wird es eine EEG-Umlage auf eigenerzeugten Strom geben? Dies würde zum Beispiel die Produktion bei der MiRO um bis zu 30 bis 40 Millionen Euro verteuern. Und: Wird es in Deutschland weitere Verschärfungen beim Umweltschutz geben (Stichwort: „Beste verfügbare Technik“), die uns gegenüber den europäischen Nachbarn noch mehr benachteiligen? Die Grenzwerte sind hier bereits heute teilweise schärfer als per EU-Richtlinie vorgesehen. „Wir fordern eine 1:1-Umsetzung der EU-Vorgaben ohne deutsche Verschärfungen“, brachte Dr. Löhr die Forderung der Branche auf den Punkt.

Produktion erneut hoch ausgelastet

Die Produktion war 2013 erneut hoch ausgelastet. Rund 14,6 Millionen Tonnen Mineralölprodukte haben die Raffinerie auf dem Weg zum Verbraucher verlassen. Die Rohölverarbeitungsmenge betrug 14,2 Millionen Tonnen. MiRO produzierte unter anderem rund 5,0 Millionen Tonnen Ottokraftstoffe, 4,2 Millionen Tonnen Dieselkraftstoff und 2,4 Millionen Tonnen leichtes Heizöl. Der Umsatz lag mit 4,4 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau (2012: 4,5 Milliarden Euro). Die Anlagenverfügbarkeit erreichte mit 99,4 % schon das 6. Jahr in Folge einen Spitzenwert.

Bisher bestes Sicherheitsergebnis erreicht

Bei der Sicherheitsarbeit kann sich die Raffinerie gemeinsam mit ihren Partnerfirmen über das bisher beste Ergebnis freuen. Seit nunmehr 3,5 Jahren ist die MiRO ohne berichtspflichtigen Unfall. Dr. Löhr sprach den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausdrücklich seinen Dank aus: „[…] Ihnen und allen anderen Kollegen – und dabei möchte ich unsere Partnerfirmen ausdrücklich einschließen, danke ich herzlich für diese herausragende Leistung“.

Fernwärmeprojekt mit Energy Award 2013 ausgezeichnet

Die Fernwärmeauskopplung aus der Raffinerie zählt zu den „Leuchtturmprojekten der Energiewende“ – dafür erhielten die Stadtwerke Karlsruhe und MiRO den Energy Award 2013. Die Nutzung der Prozessabwärme aus der Raffinerie wurde vom Bundesumweltministerium als Pilotprojekt gefördert und ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, da hierdurch jährlich rund 65.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. „Es macht uns stolz, dass die Stadtwerke damit rund 20.000 Wohneinheiten in Karlsruhe versorgt und zwei komplette Neubaugebiete im Westen und Osten der Stadt erschließen kann“, berichtete Dr. Löhr. Zurzeit wird der Ausbau der Fernwärmelieferungen an die Stadtwerke Karlsruhe vorbereitet. Ein weiteres Projekt, das sog. Erdgasprojekt zur Umstellung der Unterfeuerung des MiRO-Kraftwerkes von Öl auf überwiegend Gas, ging im November in Betrieb und spart weitere rund 86.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ein.

Gas- und Dampfkraftwerk könnte zur Energiewende beitragen

Im Juli 2013 hatte MiRO die Öffentlichkeit bereits über die Planungen eines Gas- und Dampfkraftwerkes auf dem Raffineriegelände informiert. Investor wäre nicht die MiRO sondern ein Stadtwerkekonsortium unter der Leitung von Trianel. Das Kraftwerk wäre ein wichtiger Beitrag für die Energiewende und würde es MiRO ermöglichen, ihre Dampf- und Stromerzeugung aus den vorhandenen zwei Kraftwerken mit einem entsprechend deutlich höheren Wirkungsgrad in das neue Kraftwerk zu verlagern. Es ist das erklärte Ziel von Trianel und MiRO, eine frühe Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung sicherzustellen. „Ich würde mich freuen, wenn es uns in Karlsruhe gemeinsam gelänge, dieses Milliardenprojekt als wichtigen Beitrag zur Energiewende zu ermöglichen“, so Dr. Löhr.

Demographische Entwicklung schafft Herausforderungen

Bis zum Jahr 2020 müssen bei MiRO rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, also rund 17 Prozent der Belegschaft, altersbedingt ersetzt werden. Die Herausforderungen des demographischen Wandels sind bereits seit einigen Jahren Thema in der Raffinerie. MiRO versucht dieser Problematik durch Maßnahmen wie einer Erhöhung der Ausbildungsquote, Umschulungen, betriebliches Gesundheitsmanagement sowie verstärktes Personal- und Ausbildungsmarketing u.a. auch in der Südpfalz und im Elsass entgegenzuwirken.

Rheinquerung wird zunehmend zum Risiko

In diesem Zusammenhang sprach sich Dr. Löhr auch erneut für eine zweite Rheinbrücke aus. Neben den nervigen Staus drohe in Karlsruhe auch das „Einbrückenrisiko“: „Ich weiß nicht, wie das „Zentrum Karlsruhe“ eine Situation überstehen will, in der diese Rheinquerung mal komplett ausfällt. […] Mich enttäuscht die Ablehnung einer zweiten Brücke durch den Karlsruher Gemeinderat. […] Leider ist ein politischer Konsens nicht in Sichtweite, zu Lasten der betroffenen Unternehmen, aber auch zu Lasten der Mitarbeiter von der anderen Rheinseite. Wo bleibt unsere Glaubwürdigkeit, wenn wir einerseits im Elsass um potenzielle Arbeitskräfte werben, aber andererseits kein Konsens für eine leistungsfähige und ausfallsichere Rheinquerung erkennbar ist“?

MiRO beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Phillips 66 Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent).

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de