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22.01.18

MiRO macht sich fit f�r die Zukunft

"Best ever"-Ergebnisse bei Anlagenauslastung und Energieeffizienz

Mit bildgewaltigen Eindrücken vom Großprojekt „Neue Coke Drums“ und Metallica-Sound startete der diesjährige Neujahrsempfang der Mineraloelraffinerie Oberrhein (MiRO). Warum dieser Einstieg gewählt wurde, erklärte Ralf Schairer, Sprecher der Geschäftsführung, bei der Begrüßung der Gäste: „Nicht nur, weil dieses Projekt mit einem Gesamtinvest von 75 Mio. € das zurzeit mit Abstand größte MiRO-Projekt ist, sondern auch weil es stellvertretend steht für alle unsere Aktivitäten, mit denen wir uns „fit für die Zukunft“ machen. Die Instrumentalversion des Metallica-Klassikers „Turn the page“ haben wir ganz bewusst als Hintergrundmusik für unser Video ausgesucht, denn genau das tun wir zurzeit: Wir blättern die Seite um und schlagen ein neues Kapitel unserer Raffineriegeschichte auf; erneuern uns auf vielfältigste Art und Weise, um auf die zukünftigen Herausforderungen bestmöglich vorbereitet zu sein“.

Rückblick auf ein in vielerlei Hinsicht erfolgreiches Jahr

2017 war ein gutes Raffineriejahr mit stabil hohen Raffineriemargen. „Auch für die MiRO war das Jahr in vielerlei Hinsicht erfolgreich: Marge auf gutem Niveau, „Best Ever“-Ergebnisse bei Prozesssicherheit, Anlagenauslastung und Energieeffizienz, in vielen weiteren Geschäftsbereichen besser als Plan und die Großprojekte im Plan“, fasste Schairer das zurückliegende Jahr zusammen. Mit einer sehr hohen Anlagenauslastung und einem zuverlässigen Betrieb konnte die Raffinerie an den hohen Margen teilhaben und ihre Profitabilität stärken. „Die Anlagenauslastung betrug rund 88 % - das mit Abstand beste Ergebnis in der MiRO-Geschichte“, betonte Schairer. MiRO hat 2017 in Summe genauso viel Produkt auf den Weg zum Verbraucher geschickt wie im Vorjahr - etwas mehr Kraftstoffe, dafür weniger Heizöl: 14,9 Millionen Tonnen Mineralölprodukte verließen die Raffinerie – unter anderem 5,4 (2016: 5,2) Millionen Tonnen Benzin, 4,6 (2016: 4,4) Millionen Tonnen Diesel und 2,2 (2016: 2,5) Millionen Tonnen leichtes Heizöl.

Mit der hervorragenden Energieeffizienz zählt MiRO zu den TOP 10 in Europa

Die Raffinerie konnte 2017 ihre hervorragende Energieeffizienz bestätigen und sogar noch leicht verbessern. Ein Beitrag war die höchste Fernwärmeauskopplung seit Inbetriebnahme des Projektes mit  560 GWh Fernwärme. Zeitweise wurde im Februar erstmals eine Fernwärmeleistung > 100 MW erreicht. MiRO liefert mehr als die Hälfte der Fernwärme in Karlsruhe. 100.000 t CO2 werden pro Jahr eingespart – ein relevanter Beitrag zum Klimaschutz. Mit ihrer Energieeffizienz zählt MiRO zu den TOP 10 der europäischen Raffinerien.

Ein sehr gutes Ergebnis erzielte MiRO 2017 auch bei der Prozesssicherheit. „Mit unserem Ergebnis bei der Arbeitssicherheit waren wir dagegen nicht zufrieden, obwohl wir im Vergleich zur Chemischen Industrie immer noch um mehr als den Faktor 5 geringere Unfallzahlen haben“, zog Schairer Bilanz. Nachdem sich die Raffinerie im Februar letzten Jahres noch über 539 unfallfreie Tage freuen konnte, gab es im Jahresverlauf vier meldepflichtige Vorfälle. „Null Unfall“ bleibt auch weiterhin unser oberstes Ziel – wir haben schon bewiesen, dass dies möglich ist und hier bleiben wir dran!“, betonte Schairer.

Großprojekt „Neue Coke Drums“ ist ein klares Bekenntnis zum Standort

Die Coker-Anlage, in der schwere Rückstände aus der Rohöldestillation in marktgerechte Gas- und Benzinkomponenten, Gasöle (Dieselkraftstoff, Heizöl) und Koks (Brennstoff) umgewandelt werden, erhält neue Behälter. Die Maßnahmen tragen zur weiteren Verbesserung der Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit in dieser Konversionsanlage bei. Die beiden 35 m langen und über 400 Tonnen schweren Behälter waren bereits im Oktober per Schiff aus Spanien angereist und werden in der kommenden TÜV-Großinspektion eingebaut. Hierfür kommt einer der größten Lastenkräne der Welt zum Einsatz. Der 2.000 t-Ringkran war zuletzt in Malaysia und reist in 250 Schwerlasttransporten vom Hafen in Rotterdam aus an. Vier Wochen dauert sein Aufbau. „Das Projekt mit seinem Gesamtvolumen von 75 Mio. € ist ein klares Bekenntnis zum Standort Karlsruhe und ein Zeichen, dass MiRO eine weitere Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit im Fokus hat“, so Schairer.

Politik muss die Weichen richtig stellen und den Standort Deutschland mehr stärken

Schairer kam auch auf die besondere Verantwortung der Politik zu sprechen, wenn es darum geht, die einheimischen Raffineriestandorte mit ihren Arbeitsplätzen und die Versorgungssicherheit zu erhalten: „Bei der Umsetzung der EU-Richtlinie zur „Besten Verfügbaren Technik“ für Raffinerien drohten zusätzliche Verschärfungen gegenüber dem europäischen Recht, weil gerade das Umweltministerium Baden-Württemberg vom Bund eine weitere Reduzierung der Emissionen forderte. Zum Glück ist es nicht so schlimm gekommen wie befürchtet. Die sogenannte „Glockenlösung“ mit raffinerieübergreifendem Emissionsmanagement ist im Gesetz verankert. Ein Wermutstropfen bleiben die reduzierten Grenzwerte beim Schwefeldioxyd (SO2), da Gas/Flüssig-Mischfeuerungen, wie wir sie haben, von der Glockenlösung im Gesetz leider ausgeschlossen sind. Doch es gibt weitere Immissions-Gesetzesinitiativen, welche drohen, über europäisches Recht hinaus zugehen, und welche weitere Millionen Investitionen notwendig machen würden. Mein Appell bleibt unverändert: 1:1 Umsetzung von europäischen Richtlinien! Wir müssen endlich aufhören, mehr zu fordern als andere in Europa, wir können uns das in diesem harten Wettbewerb einfach nicht leisten“.

„Meinen Appell an die Politik möchte ich aber gerne auf die gesamte Industrie erweitern: Wir werden teilweise mit einer Überbürokratisierung konfrontiert, die ihresgleichen sucht“, sagte Schairer. Entgelttransparenz und Datenschutzverordnung führte er hierfür als Beispiele an. „Wir administrieren uns ohne erkennbaren Nutzen für Kunden oder Gemeinwohl – verbunden mit enormen Kosten und Wettbewerbsnachteilen für die deutsche Industrie.“ Wirklich wichtige Strukturthemen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels würden entweder gar nicht angegangen oder endeten in der ideologischen Sackgasse. „Mit dieser Politik werden unsere Industrie und ihre Arbeitsplätze jedenfalls nicht zukunftsfähig gemacht. Die schwierigen Themen müssen jetzt in einer Zeit des gesunden Wachstums angegangen werden, um Vorsorge für schlechtere Zeiten zu betreiben. Die Politik muss mehr tun, um den Standort Deutschland zu stärken. Digitalisierung, Infrastruktur, Bildung – das sind die Themen, mit denen man die Weichen für die Zukunft stellt“, so Schairer.

2017 durch energie- und verkehrspolitische Debatten in der Öffentlichkeit geprägt

Dieselfahrverbote, Verbote des Verkaufs von Verbrennungsmotoren ab 2025 und Kohleausstieg waren dominierende Themen, um die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen. „Selbstverständlich eine sehr große Herausforderung für unsere Industrie, der wir uns mit allergrößtem Respekt aber auch mit Vertrauen in unsere Stärke stellen. Wir bei MiRO verstehen uns als Partner der Energiewende und leisten einen aktiven Beitrag durch Projekte wie unsere Fernwärme“, betonte Schairer. Die Raffinerie will ihre Kompetenz in die energiestrategischen Entwicklungen der Region einbringen. Außerdem arbeitet MiRO mit Forschungsinstituten wie dem KIT zusammen an Ersatzkomponenten, die fossile Kraftstoffe langfristig ergänzen können – Stichwort „Power-to Gas“ und „Power-to-Liquid“.

„Wir sind überzeugt davon, dass deutsche Raffinerien wie die MiRO noch lange gebraucht werden, um Kraftstoffe und Wärme zuverlässig und bezahlbar für Industrie und Gesellschaft herzustellen.  Fossile Energieträger sehen wir im Einklang mit erneuerbaren und CO2-neutralen Liquid Fuels“, betonte Schairer. MiRO stehe für eine technologieoffene und volkswirtschaftlich darstellbare Umsetzung der Energie- und Mobilitätsziele. „Die zukünftige Mobilität wird aus unserer Sicht durch eine große Vielfalt von Verkehrsmitteln und -konzepten geprägt sein. Nur eine intelligente Gestaltung und Nutzung aller Möglichkeiten wird es ermöglichen, die darin enthaltenen Potentiale zur Reduzierung der CO2-Emissionen optimal freizusetzen – und genau mit dieser Zielsetzung sind wir in Europa mit dem Klimaschutzplan angetreten“, sagte Schairer.

MiRO macht sich „fit für die Zukunft“

MiRO ist für die Zukunft schon recht gut aufgestellt und hat viele wichtige Projekte unter Wind. „Wir machen uns fit für die Zukunft, um zukünftige Herausforderungen besser als der Wettbewerb zu meistern“, erläuterte Schairer die Aktivitäten der Raffinerie. Dazu zähle auch das mehrjährige Großprojekt zum Ersatz des Prozessleitsystems – ein weiterer Vertrauensbeweis der MiRO-Gesellschafter in die Zukunftsfähigkeit der Raffinerie. „Wir haben eine schlagkräftige Organisation mit motivierten und qualifizierten Mitarbeitern, die wir jetzt einem Erneuerungsprozess unterziehen, um unsere Kompetenzen weiter zu bündeln und Zukunftsthemen wie Digitalisierung zu stärken“.

Mittelfristig legt MiRO den Fokus auch weiterhin auf das Kraftstoffgeschäft. “Wir arbeiten bereits jetzt mit Hochdruck daran, den übernächsten Großstillstand in 2021 zu nutzen, um die Raffinerie noch wettbewerbsfähiger für die kommende Dekade zu machen“, berichtete Schairer. „Unser Versorgungsbereich ist nach wie vor hauptsächlich im Diesel signifikant von Importen aus dem Rotterdamer Raum abhängig. Sollte der Diesel-Bedarf für PKWs zukünftig vielleicht etwas zurückgehen, so wird dies mindestens kompensiert durch den zu erwartenden steigenden Straßengüterverkehr und die teilweise Umstellung der Hochseeschiffe von Schweröl auf Diesel. „Sie sehen, wir sind in den unterschiedlichsten Bereichen schwer aktiv, um uns fit für die Zukunft zu machen“, betonte Schairer. 

Mit Projekt „MiRO bleibt mobil“ auf Sanierungsarbeiten an Rheinbrücke vorbereitet

Mit Sorge blicken alle bei MiRO auf die im Sommer beginnenden und mindestens 14 Monate dauernden Sanierungsarbeiten der Rheinbrücke. Um sich auf diese Extremsituation so gut wie möglich vorzubereiten, wurde im letzten Jahr unter dem Motto „MiRO bleibt mobil“ unter Leitung des Betriebsratsvorsitzenden Peter Hauck eine Projektgruppe von betroffenen Mitarbeitern ins Leben gerufen, die einen Aktionsplan entwickelt hat. Die Maßnahmen beschäftigten sich mit der Anfahrt aber auch mit organisatorischen Lösungen wie Arbeitszeitmodelle oder mobiles Arbeiten.

Die Karlsruher Rheinquerung ist ein substanziell wichtiger Infrastrukturbaustein. Sie muss für die gesamte TechnologieRegion Karlsruhe und die in ihr lebenden Menschen langfristig zuverlässig funktionieren. Schairer appellierte: „Wir wiederholen daher nochmals unsere Forderung nach dem Bau einer zweiten Rheinbrücke – und zwar mit Anschluss an die B36, denn nur so macht die 2. Rheinbrücke Sinn – und bitte ohne weitere Verzögerungen.“

Gastredner des Abends war Diplom-Psychologe Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann, Sportpsychologe der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Professor u.a. an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken sowie Mitinhaber eines bundesweit agierenden Coaching-Instituts. In seinem Vortrag schilderte er auf unterhaltsame Art und Weise, was wir vom Coaching für Spitzensportler lernen können.

MiRO beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Phillips 66 Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Rosneft Deutschland GmbH,  Berlin (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent).

Yvonne Sch�nemann
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Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de