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08.11.17

Zwei stählerne Riesen für MiRO

Mit Ankunft der neuen Kokskammern einen weiteren wichtigen Meilenstein des 75 Millionen-Euro-Projektes erreicht

Im Oktober rollten zwei stählerne Giganten im Schneckentempo auf die Mineraloelraffinerie Oberrhein zu: Die je 400 Tonnen schweren Behälter sind für die Koker-Anlage bestimmt – Herzstück der Prozessanlagen im Werkteil 2 der Raffinerie. „Diese Investition ist ein Bekenntnis zum Standort Karlsruhe und ein Zeichen, dass MiRO eine weitere Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im Fokus hat“, so Ralf Schairer, Sprecher der MiRO-Geschäftsführung. Das Großprojekt hat ein Gesamtvolumen von ca. 75 Mio. € und trägt zur weiteren Verbesserung der Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in dieser wichtigen Konversionsanlage bei. Hier werden schwere Rückstände aus der Rohöldestillation in marktgerechte Gas- und Benzinkomponenten, Gasöle (Dieselkraftstoff, Heizöl) und Koks (Brennstoff) umgewandelt.

Die beiden 35 m langen Koksbehälter mit einem Durchmesser von 8,20 m wurden in Nordspanien gefertigt und gingen Ende September auf große Reise über den Atlantik nach Rotterdam. Von dort reisten sie auf zwei hintereinander gekoppelten Ladungspontons auf dem Rhein weiter. Der 170 m lange Schiffskonvoi erreichte den Karlsruher Pionierhafen Mitte Oktober. 10 Tage später ging es für die beiden Stahlkolosse auf sogenannten Selbstfahrern weiter auf die letzte anspruchsvolle Etappe ihrer Reise zur Raffinerie. 

Mit dem ersten Tageslicht setzte sich der Schwerlasttransport am 21. Oktober im Zeitlupentempo in Bewegung. Gleich zu Beginn der rund 3 km langen Strecke vom Pionierhafen zum Lagerplatz musste die engste Stelle, die Dammscharte mit rund 6 m, passiert werden. Bei einer Transportbreite der Selbstfahrer von 5,40 m war Maßarbeit von den Transportprofis gefragt. Danach nahmen die beiden Behälter elegant mehrere Kurven und steuerten hintereinander auf das herausforderndste Teilstück der Transportstrecke zu. Da die Behälter zu schwer für die bestehende Albbrücke waren, musste eine temporäre Albquerung gebaut werden. 10 Rohre, 23 m lang und je 1 m im Durchmesser, wurden in die Alb gelegt und auf Dammhöhe aufgeschüttet, damit das Wasser ungehindert weiterfließen konnte. Außerdem musste eine Bahnoberleitung abgebaut und eine Bahntrasse überschüttet werden. Gleich nachdem der Transportkonvoi die Rampe über die Alb und Bahngleise passiert hatte, startete bereits der Rückbau, denn zwei Tage später rollten schon wieder erste Züge über die Gleise. Gegen Mittag hatte der Konvoi sein Ziel erreicht. Inzwischen wurden die Koksbehälter eingerüstet, werden jetzt isoliert und warten dann auf ihren Einbau im Rahmen der TÜV-Großinspektion im März 2018.

„Der Transport verlief dank der professionellen Zusammenarbeit aller Beteiligten reibungslos“, berichtet MiRO-Projektleiter Frank Wischniewski erleichtert. Der Ingenieur und sein Team haben viele Jahre in die Planung und Vorbereitung dieses Mammutprojektes investiert und freuen sich darüber, dass mit der Ankunft der neuen Kokskammern ein weiterer wichtiger Meilenstein des Großprojektes erreicht wurde. Nun geht es weiter zügig im Umsetzungsplan voran. Bis zum Austausch der Kammern im kommenden Frühjahr gibt es noch viel zu tun.

Für den Austausch der Kokskammern wird einer der größten Kräne der Welt die Raffinerieskyline im Frühjahr 2018 vorübergehend deutlich verändern. Für den sicheren Stand des 2.000 t-Ringkrans beim Hub entstand bereits direkt neben der Anlage ein Fundament. Ab Dezember wird der Kran in rund 200 Einzeltransporten angeliefert und rund vier Wochen lang aufgebaut. Außerdem sind umfangreiche Arbeiten am Stahlbau erforderlich.

MiRO beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Phillips 66 Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Rosneft Deutschland GmbH,  Berlin (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent).

 

Yvonne Schönemann
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