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02.02.18

Großinspektion bei MiRO

Raffinerieanlagen in Werkteil 2 werden fit für die Zukunft gemacht

Nicht nur ein Auto, auch eine Raffinerie muss in regelmäßigen Abständen zum TÜV. Allerdings kommen die technischen Prüfer im Falle der Raffinerie auf das Betriebsgelände und es dauert Wochen bis es die begehrte Plakette gibt.

Eine solche turnusmäßige Großinspektion steht in der Mineraloelraffinerie Oberrhein (MiRO) an. Mitte Februar gehen alle 25 Prozessanlagen im Werkteil 2 östlich der Alb nach sechs Jahren Laufzeit für mindestens vier Wochen außer Betrieb. Dabei geht es allerdings um weit mehr als nur um die Erfüllung gesetzlicher Auflagen. „Wir machen unsere Anlagen fit für die neue Laufzeit, damit sie auch die nächsten Jahre sicher und effizient laufen. Als klares Bekenntnis zum Standort Karlsruhe investieren wir aber auch in Projektmaßnahmen, durch die wir unsere Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken wollen“, erklärt Ralf Schairer, Sprecher der Geschäftsführung bei einer Informationsveranstaltung für Nachbarn, Behörden und Medien.

Einer der größten Kräne der Welt bestimmt den „Tanz der Kräne“

Leuchtturm-Projekt unter den insgesamt 26 Projekten ist der Ersatz der beiden Coke Drums in der Koker-Anlage – eine Anlage, in der schwere Rückstände aus der Rohöldestillation in marktgerechte Gas- und Benzinkomponenten, Gasöle (Dieselkraftstoff, Heizöl) und Koks (Brennstoff) umgewandelt werden. Dieses Projekt allein hat schon ein Gesamtvolumen von 75 Mio. €. Beim Austausch der je 400 t schweren Coke Drums ist einer der größten Kräne der Welt im Einsatz. Über 200 Schwerlasttransporte waren nötig, um den Kran in seinen Einzelteilen anzuliefern. Der Aufbau dauerte vier Wochen. Seit zwei Tagen verändert der 2.000 t-Ringkran die Raffinerieskyline deutlich und steht bereit für seine großen Aufgaben.

„Stillstand“ bedeutet hier ein Höchstmaß an Aktivität

Zwei Jahre lang hat ein erfahrenes Team die Stillstandsaktivitäten geplant, wobei „Stillstand“ nur auf die Anlagen zutrifft, denn in und um diese herum herrscht Hochbetrieb. Die Anlagen werden gereinigt, falls erforderlich repariert, technisch noch weiter optimiert und vom TÜV überprüft. Die Arbeitsliste ist lang: Unter anderem müssen 6 Großmaschinen, 700 Apparate und 600 Armaturen und Sicherheitsventile unter die Lupe genommen werden – alles in allem wird die Mannschaft rund 1.000.000 Arbeitsstunden leisten.

Arbeitsumfeld auf 3.300 Arbeitskräfte vorbereitet

Neben der MiRO-Mannschaft werden in der Spitze über 3.300 Arbeitskräfte mit den Arbeiten beschäftigt sein. Ein entsprechendes Arbeitsumfeld ist vorbereitet: 2.200 Parkplätze stehen zur Verfügung und es wurden 600 Container für Büros, Besprechungsräume, Umkleiden und Duschen sowie Verpflegungsmöglichkeiten in einem großen Kantinenzelt zusätzlich eingerichtet.

Sicherheit und geringstmögliche Außenwirkungen im Fokus

Sicherheit hat oberste Priorität. Das herausfordernde gemeinsame Ziel aller Beteiligten lautet: Null Unfälle. Maßnahmen im Rahmen eines speziellen Sicherheitskonzeptes sollen für eine unfallfreie Großinspektion sorgen. So wird zum Beispiel jeder, der auf dem Raffineriegelände tätig wird, vorher sorgfältig eingewiesen. Außerdem wurden die Sicherheitsfachkräfte verstärkt, damit jederzeit und überall Ansprechpartner zu Sicherheitsthemen vor Ort sind.

Um die Situation im Berufsverkehr zu entlasten, hat MiRO ein zusätzliches drittes Werktor mit eigener Zufahrt eingerichtet. Dennoch ist in den kommenden Wochen im Bereich der Raffinerie mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen. Außerdem dürften die Übernachtungskapazitäten in der Region stark ausgelastet sein.

Die Arbeiten beginnen am 15. Februar mit dem schrittweisen Abfahren der Anlagen. Dabei und bei der Wiederinbetriebnahme vor Ostern kann es aus sicherheitstechnischen Gründen vorübergehend zum Ansprechen der Fackeln kommen. Geschäftsführer Ralf Schairer bittet die Nachbarn um Verständnis für diese besondere Situation und betont: „Wir wollen, dass alle, die im Stillstand arbeiten, wieder gesund nach Hause gehen und bemühen uns, die Auswirkungen auf unser Umfeld so gering wie möglich zu halten.“


MiRO beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Phillips 66 Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Rosneft Deutschland GmbH, Berlin (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent). Die Raffinerie stellt pro Jahr rund 14 Millionen Tonnen Mineralölprodukte wie Otto- und Dieselkraftstoffe, Heizöl, Bitumen und Propylen her. Fast jeder 3. in Deutschland getankte Liter stammt aus der Karlsruher Produktion.

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de