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29.03.18

Großinspektion bei MiRO unmittelbar vor dem Abschluss

Die Großinspektion bei der Mineraloelraffinerie Oberrhein (MiRO) ist fast beendet. Während noch letzte Arbeiten laufen, gehen die ersten Anlagen bereits wieder in Betrieb. Das Wichtigste: Bisher verlief der „Turnaround“ unfallfrei.

 

Mitte Februar gingen alle 25 Prozessanlagen im Werkteil 2 der Raffinerie nach sechs Jahren Laufzeit für eine turnusmäßige Großinspektion außer Betrieb. Dabei ging es allerdings um weit mehr als um die Erfüllung gesetzlicher Auflagen. „Wir haben unsere Anlagen fit gemacht, damit sie auch die nächsten Jahre sicher und effizient laufen. Außerdem haben wir Projektmaßnahmen durchgeführt, durch die wir unsere Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken wollen“, erklärt Geschäftsführer Ralf Schairer.

 

Prozessanlagen auf Herz und Nieren überprüft


Trotz „Stillstand“ herrschte fünf Wochen lang Hochbetrieb. Die Anlagen wurden gereinigt, repariert, technisch noch weiter optimiert und überprüft, bevor sie schließlich ihren Stempel für die nächste Laufzeit von sechs Jahren erhielten. Es gab viel zu tun: 6 Großmaschinen, 700 Apparate und 600 Armaturen und Sicherheitsventile wurden unter die Lupe genommen. Neben der MiRO-Mannschaft waren in Spitzenzeiten über 3.000 Partnerfirmenmitarbeiter im Einsatz. Mittlerweile ist ihre Zahl auf unter 2.000 gesunken.

 

Eisige Temperaturen erschwerten die Arbeiten


Neben dem anspruchsvollen Arbeits- und Zeitplan sorgte vor allen Dingen das Wetter für besondere Herausforderungen bei dieser Großinspektion. 16 Nächte mit Frost bis -10 °C, davon an 6 Tagen Dauerfrost, erschwerten die Arbeiten: „Wir mussten Reinigungsarbeiten unterbrechen, Frostschäden reparieren und zuletzt Druckproben an Behältern mit Wasser verschieben, was uns alles in allem drei Tage im Zeitplan gekostet hat – rückblickend betrachtet dennoch eine ausgezeichnete Leistung der ganzen Mannschaft. Manche Anlage konnte sogar in kürzerer Zeit als geplant durch den TÜV gebracht werden“, zieht Stillstandsleiter Martin Gregor Bilanz.

 

Großinspektion bisher mit sehr gutem Sicherheitsergebnis


Und auch Geschäftsführer Ralf Schairer ist zufrieden: „Die eisigen Temperaturen haben uns zwar im wahrsten Sinne des Wortes kalt erwischt, im Großen und Ganzen können wir aber bis jetzt zufrieden sein, vor allen Dingen, weil bisher alles sicher ablief. Was die Mannschaft unter diesen schwierigen Bedingungen geleistet hat, verdient großen Respekt“. In den fast 1 Millionen Arbeitsstunden habe es bislang keinen einzigen meldepflichtigen Unfall mit ärztlicher Behandlung gegeben und auch die Anzahl der Erste-Hilfe-Fälle sei gering gewesen. „Nun kommt es darauf an, die Anlagen wieder reibungslos in Betrieb zu nehmen“, betont Ralf Schairer.

 

Die Tage des Riesenkrans in der Raffinerieskyline sind gezählt


Die für Inspektionsarbeiten typischen Kranspitzen, die zwischen den Anlagen in die Höhe ragen, sind fast wieder alle verschwunden. Noch bis nach Ostern bestimmt aber weiterhin einer der größten Kräne der Welt die Raffinerieskyline. Seine „schwerste“ Aufgabe hat der 2.000 t-Ringkran mit millimetergenauer Präzisionsarbeit allerdings längst geleistet – den Austausch der beiden rund 400 Tonnen schweren Coke Drums in der Koker-Anlage. Dies ist das Leuchtturm-Projekt unter den insgesamt 26 Projekten im Rahmen dieser Großinspektion und schlägt allein schon mit 75 Mio. € Gesamtinvestitionen zu Buche. 


Bald sollen auch in der Koker-Anlage wieder Gas- und Benzinkomponenten, Gasöle für Dieselkraftstoff und Heizöl sowie der Brennstoff Koks hergestellt werden. Bis dahin gibt es allerdings noch viel zu tun, wie Projektleiter Frank Wischniewski berichtet: „Der letzte große Hub, bei dem der Bohrturm wieder auf die Anlage mit den beiden neuen Coke Drums gesetzt wurde, war ein weiterer wichtiger Meilenstein unseres Großprojektes. Nun befinden wir uns mittendrin in einem letzten langen Endspurt mit abschließenden mechanischen Arbeiten – auch über die Osterfeiertage. Danach wird der riesige Kran abgebaut und seine Reise zur nächsten Baustelle antreten“.

 

Um geringstmögliche Außenwirkung bei Wiederinbetriebnahme bemüht


Nun gehen die Prozessanlagen nach und nach wieder in Betrieb. Bis alle Anlagen wieder laufen kann es aus sicherheitstechnischen Gründen vorübergehend zum Ansprechen der Fackeln kommen. Geschäftsführer Ralf Schairer bittet die Nachbarn um Verständnis für diese besondere Situation: „Wir bemühen uns auch weiterhin, dass sich unsere Großinspektion so wenig wie möglich auf unsere Nachbarschaft auswirkt“.


MiRO beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Phillips 66 Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Rosneft Deutschland GmbH, Berlin (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent). Die Raffinerie stellt pro Jahr rund 14 Millionen Tonnen Mineralölprodukte wie Otto- und Dieselkraftstoffe, Heizöl, Bitumen und Propylen her. Fast jeder 3. in Deutschland getankte Liter Benzin stammt aus der Karlsruher Produktion.

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de