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28.09.01

MiRO-Raffinerie zieht nach fünf Jahren eine positive Bilanz

Fünf Jahre nach der Gründung der Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (MiRO) am 1. Oktober 1996 zieht die Geschäftsführung eine positive Bilanz: Durch den Zusammenschluss der Oberrheinische Mineralölwerke GmbH (OMW) und der Esso-Raffinerie Karlsruhe entstand die größte Raffinerie in Deutschland und eine der leistungsfähigsten und wirtschaftlichsten Mineralölraffinerien in Europa.

Vor fünf Jahren verschärften Raffinerieüberkapazitäten in Europa bei gleichzeitig stagnierendem Mineralölabsatz den Wettbewerb. Da außerdem die deutschen Raffinerien Kostennachteile im europäischen Vergleich besaßen, waren die Betreiber beider Raffinerien zum Handeln gezwungen. Die Unterzeichnung des Gründungsvertrages für die MiRO im Oktober 1996 war das Ergebnis einer "naheliegenden" wirtschaftlichen Überlegung: Die räumliche Nähe der beiden Raffinerien, nur getrennt durch das Flüsschen Alb, vereinfachte die technische Integration. Diese konnte innerhalb nur weniger Monate vollzogen werden. 25 Rohrleitungen verbinden inzwischen die beiden Werkteile. Das Zusammenwachsen der Unternehmenskulturen unter dem Dach der MiRO war dagegen ein länger andauernder Prozess.

Ein weiterer, wesentlicher Vorteil der Zusammenlegung: Die Produktionsmöglichkeiten beider Werke ergänzten sich optimal. Nach Stilllegung einer Rohölverarbeitungsanlage wird heute jede eingesetzte Tonne Rohöl voll konvertiert, also zu hochwertigen Produkten verarbeitet. Schweres Heizöl, dessen Markt stark geschrumpft ist, und ein Teil des erlösschwachen leichten Heizöls fallen heute nicht mehr an.

Fünf Jahre nach der Gründung der MiRO ist klar: Die Erwartungen hinsichtlich der Fusion haben sich voll erfüllt. Die Verarbeitungskosten konnten gesenkt und die Verarbeitungsstruktur deutlich verbessert werden. Dadurch hat sich die Gesamtwirtschaftlichkeit der Mineralölverarbeitung in Karlsruhe und damit die Wettbewerbsfähigkeit erheblich verbessert.

MiRO hat heute eine Rohölverarbeitung von 15 Millionen Tonnen pro Jahr. Aus dem Rohöl und anderen Einsatzprodukten stellt die Raffinerie pro Jahr 14,5 Millionen Tonnen Mineralölprodukte wie Propan, Butan, Propylen, Benzin, Diesel, leichtes Heizöl und Bitumen her. Für die Versorgung Südwestdeutschlands ist MiRO der wichtigste Mineralölproduzent. Durchschnittlich stammt jeder fünfte in Deutschland hergestellte Liter Benzin aus Karlsruhe.

Durch die Stillegung von Anlagen und Umstrukturierungen fielen im Zuge der Fusion 270 Arbeitsplätze weg. Der Personalabbau konnte bis Ende 1998 über Vorruhestandsregelungen sozialverträglich abgeschlossen werden. Heute beschäftigt die Raffinerie 1.000 Mitarbeiter, hinzu kommen 300 Arbeitsplätze bei Partnerfirmen. Als einer der größten Arbeitgeber in Karlsruhe und Auftraggeber für zahlreiche Dienstleistungen, Instandhaltungsarbeiten und Investitionen ist MiRO ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region.

Seit Gründung der MiRO-Raffinerie wurden ca. 600 Millionen Mark in den Standort investiert. Ein Teil davon entfiel auf die Optimierung der Konversionskapazitäten, das heißt, auf die Erhöhung der Ausbeute an marktgerechten, leichten Produkten wie Benzin und Propylen und auf die Reduzierung der Produktion von schwerem Heizöl.

Auf die Herausforderungen der nächsten Jahre ist MiRO gut vorbereitet. So wurden alle erforderlichen Anlagenumbauten durchgeführt, um die im Europäischen Auto-/ Öl-Programm geforderten Kraftstoffqualitäten fristgerecht bereitzustellen. Seit Anfang letzten Jahres liefert MiRO Super Plus-Benzin mit einem Schwefelgehalt von 10 ppm (ppm = Tausendstel Gramm je Liter). Anfang diesen Jahres wurde ein Reaktor zur tieferen Entschwefelung von Dieselkraftstoff zugebaut, der in diesen Tagen in Betrieb geht. Zwei weitere Entschwefelungsanlagen wurden ebenfalls umgebaut und werden in Kürze in Betrieb genommen, damit ab November an den Tankstellen die umweltfreundlichen, schwefelarmen Kraftstoffqualitäten zur Verfügung stehen. Ottokraftstoffe und Dieselkraftstoff enthalten dann nur noch 50 ppm Schwefel, gegenüber 150 ppm beziehungsweise 350 ppm Schwefel, die derzeit noch als Grenzwert gelten. In den nächsten Jahren wird MiRO weitere rund 300 Millionen Mark für Umbauten und Kapazitätserhöhungen der Entschwefelungs- und Konversionsanlagen aufwenden, u.a. um bis zum Januar 2003 die als schwefelfrei geltenden Kraftstoffqualitäten mit maximal 10 ppm Schwefel liefern zu können.

In die Zukunft blickt MiRO mit Zuversicht: Dank der durchgeführten Maßnahmen und der hoch qualifizierten Mitarbeiter kann sich MiRO im europäischen Vergleich heute gut positionieren. Und das Investitionsprogramm für die kommenden Jahre sieht eine ganze Reihe von Projekten vor, die die Wirtschaftlichkeit der Raffinerie und ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken sollen.

MiRO ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Conoco Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 %), Dea Mineraloel AG, Hamburg (32,25 %), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 %) und Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen (24 %). Als Lohnverarbeiter stellt die Raffinerie aus dem Rohöl der Gesellschafter Mineralölprodukte her, die von den Gesellschaftern über ihre Verkaufsorganisationen und Tankstellen verkauft werden. Der Jahresumsatz der Raffinerie liegt bei rund 7,4 Milliarden Mark. Davon entfallen 7 Milliarden Mark auf gezahlte Mineralölsteuer.

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de