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21.01.11

MiRO behauptet sich in schwierigem Umfeld

SPERRFRIST bis Freitag, 21.01.2011, 20.00 Uhr


„Bei den Dingen, die wir als Verarbeiter selbst beeinflussen können, sind wir mit den Leistungen […] mehr als zufrieden“, sagte Dr. Hans-Gerd Löhr, Sprecher der Geschäftsführung der Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG, beim traditionellen Neujahrsempfang der Raffinerie am 21. Januar in Karlsruhe: „Die technische Anlagenverfügbarkeit lag mit über 99 Prozent wieder auf einem sehr hohen Niveau. Effizienz- und Kostenziele wurden erfüllt. Die Personalstärke blieb unverändert. Wir brauchen jeden unserer Mitarbeiter, um im Wettbewerb weiter die Nase vorn zu haben“.
Mineralölverarbeitung in Europa steckt in einer echten Strukturkrise

Die Einsparbemühungen der Verbraucher zeigen Wirkung: Nur der Dieselabsatz blieb in Deutschland in den letzten 10 Jahren stabil, der Absatz beim Ottokraftstoff und dem leichten Heizöl ging jeweils um rund 30 Prozent dramatisch zurück. Rechnet man noch die Zugabe der Biokomponenten hinzu, so ist der Rückgang des fossilen Anteils sogar noch drastischer. Zeitgleich brach angesichts Wirtschaftskrise, Motoreneffizienz und Bioethanolbeimischungen Europas wichtigster Exportmarkt für Ottokraftstoffe, die USA, stark ein. Diese Absatzverluste drücken auf die Auslastung europäischer Raffinerien. „Der Markt funktioniert in aller Härte. Und das ist auch an den Verarbeitungsmargen abzulesen“, so Dr. Löhr. Anteilsverkäufe und Raffinerieschließungen in Europa sind bereits die Folge.

MiRO Produktion und Versandmengen auf reduziertem Niveau

Produktion und Versandmengen sind 2010 auch bei MiRO gesunken. Die Verarbeitungsmenge (Rohöl und andere Einsatzstoffe) betrug 14,4 Millionen Tonnen; rund 8 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Raffinerie produzierte unter anderem rund 4,5 Millionen Tonnen Ottokraftstoffe, 3,5 Millionen Tonnen Dieselkraftstoff und 2,6 Millionen Tonnen leichtes Heizöl. Der Umsatz lag bei 4,3 Milliarden Euro.

TÜV-Großinspektion war ein voller Erfolg

Hauptgrund für den Produktionsrückgang war allerdings die TÜV-Großinspektion, bei der im Frühjahr rund zwei Drittel der Prozessanlagen für mehrere Wochen stillstanden. Die größte TÜV-Inspektion in der Geschichte der Raffinerie war ein voller Erfolg. Obwohl in der Spitze über 4.000 Partnerfirmenmitarbeiter auf dem Gelände arbeiteten und koordiniert werden mussten, blieb MiRO im Zeitplan und hielt auch die veranschlagten Kosten von rund 70 Millionen Euro ein. Außerdem gingen alle geplanten Projekte termingerecht in Betrieb.

Sicherheitsergebnis erneut zufrieden stellend

Das Sicherheitsergebnis war angesichts der vielen Instandhaltungs- und Projektarbeiten mit drei meldepflichtigen Unfällen auch 2010 zufrieden stellend. Die MiRO-Unfallquote einschließlich Partnerfirmen lag damit erneut um mehr als den Faktor 10 besser als in der Industrie. Dennoch ist jeder Unfall zu viel und für die Raffinerie Anlass genug, die Sicherheitsanstrengungen noch weiter zu erhöhen.

Riesiges Projektvolumen im dreistelligen Millionenbereich umgesetzt

In 2010 ist der größte Teil eines riesigen Projektvolumens im dreistelligen Millionenbereich fertig gestellt und termingerecht in Betrieb genommen worden. Seit Mitte August liefert die Raffinerie Heizöl nur noch in schwefelarmer Qualität aus – ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Außerdem läuft zurzeit die Umstellung auf E10 zur Erhöhung des Bioanteils im Ottokraftstoff. Alle Projekte haben wichtige Signalwirkung, denn sie demonstrieren den Willen der vier MiRO-Gesellschafter, am Standort Karlsruhe festzuhalten. “Wir nehmen es als Bestätigung für die herausragende Leistung unserer Mannschaft. Wenn die Performance gut ist, ist der Standort sicher und damit die Arbeitsplätze ebenso“, so Dr. Löhr.

Super E10 sorgt für Diskussionen und Verunsicherung

Mit Blick auf das aktuell in den Medien stark vertretene Thema E10 (Ottokraftstoff mit 10 Prozent Bioethanol-Anteil) stellte Dr. Löhr fest: „Um es gleich vorneweg zu sagen, die Idee, doppelt so teures Bioethanol statt Benzin einzusetzen, stammt nicht von uns. Wir sind verpflichtet, eine Gesamt-Bioquote von aktuell 6,25 Prozent energetisch in den Kraftstoffen einzuhalten, ansonsten drohen drastische Strafen. Ein Prozentpunkt Abweichung würde uns rund 45 Millionen Euro kosten.“

Breite öffentliche Diskussionen um die Einführung von E10 gibt es aber aktuell insbesondere wegen des Umstands, dass nicht alle Kraftfahrzeuge diese Beimengungen vertragen. Das BMU geht von rund 10 Prozent also etwa 3 Millionen Fahrzeugen aus, die an Ventilen und Ventilsitzringen verschleißen oder wo Bauteile aus Gummi und Kunststoff verspröden könnten. Auskunft über das Risiko geben die Fahrzeughersteller.

Abwärme aus dem Raffinerieprozess wärmt Karlsruher Haushalte

Für Aufmerksamkeit in Karlsruhe hat ein gemeinsames Projekt mit den Stadtwerken Karlsruhe gesorgt. Seit Ende November speist MiRO Niedertemperatur-Abwärme aus den Raffinerieprozessen in das Fernwärmenetz der Stadtwerke Karlsruhe ein. Das Projekt hat vielfältige positive Effekte. So werden jährlich bis zu 65.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart und bei MiRO steigt die Energieeffizienz. „Wir […] sind stolz, dass wir uns in diesem einzigartigen Projekt einbringen und so einen Beitrag zur Entlastung der Umwelt unmittelbar in Karlsruhe leisten können“, betonte Dr. Löhr.

Gastredner beim Neujahrsempfang der Raffinerie war Prof. Dr. Eckard Minx, ehemaliger Forschungsleiter bei der Daimler AG, Professor für das Fach „Soziologie der Technik“, Vorstandssprecher bei der Gottlieb-Daimler und Karl-Benz-Stiftung sowie Mitglied in mehreren Beiräten und Mitgründer eines eigenen Beratungsunternehmens. Er ging in seinem Vortrag auf das „Überlebensprinzip Innovationsfähigkeit“ ein.

MiRO beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der ConocoPhillips Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent).

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
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