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20.01.12

MiRO meistert turbulentes Jahr

SPERRVERMERK: Freitag, 20. Januar 2012, 20:00 Uhr

„Turbulentes Jahr gut gemeistert“, so fasste Dr. Hans-Gerd Löhr, Sprecher der Geschäftsführung der Karlsruher Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (MiRO), das vergangene Jahr beim Neujahrsempfang der Raffinerie zusammen. 2011 war ein arbeitsintensives Jahr für die Mineralölbranche: Banken- und Eurokrise, missglückte Zwangseinführung von E10, Libyen- und Syrienkrise mit Auswirkung auf die Rohölpalette, weitere Raffinerieschließungen in Europa und Rheinniedrigwasser, um einige der Herausforderungen des letzten Jahres zu nennen.

2011 gut gemeistert

Trotz der schwierigen Randbedingungen konnte MiRO das Produktionsniveau halten. Mit 4,2 Milliarden Euro lag der Umsatz nur leicht unter Vorjahresniveau. Auch die Anlagenverfügbarkeit der MiRO lag mit 98 Prozent erneut auf hohem Niveau. Während die Margensituation für viele Raffinerien in Europa katastrophal war, konnten sich der Süden und Südwesten Deutschlands vom Rest etwas positiv abheben. Hier lagen die Margen etwas höher als 2010. Zu diesen regionalen Unterschieden dürften die Schließung der Raffinerie in Reichstett bei Straßburg und der über mehrere Wochen niedrige Rheinwasserstand beigetragen haben.

Bisher bestes Sicherheitsergebnis erreicht

Die Personalstärke blieb unverändert bei knapp über 1.000 Mitarbeitern inklusive Auszubildenden. Außerdem beschäftigte die Raffinerie weitere 1.100 Partnerfirmenmitarbeiter. Trotz der vielen Arbeitsstunden hat MiRO zusammen mit den Partnerfirmen 2011 einen bedeutenden Meilenstein erreicht: „Über 500 Tage und über 5 Millionen Arbeitsstunden unfallfrei“ war das bisher beste Sicherheitsergebnis. „Insbesondere dieses Ergebnis macht uns natürlich viel Freude und ist der Lohn unserer Sicherheitsbemühungen auf wirklich allen Ebenen“, betonte Dr. Löhr.

Produktionsniveau gehalten

Die Rohölverarbeitungsmenge lag mit 14,3 Millionen Tonnen auf dem Niveau des stillstandsfreien Jahres 2009 (14,1) aber rund 11 Prozent über dem Vorjahr 2010 (12,9), in dem eine TÜV-Großinspektion die Produktion eingeschränkt hatte. Die Raffinerie produzierte 2011 unter anderem rund 4,7 Millionen Tonnen Ottokraftstoffe, 4,2 Millionen Tonnen Dieselkraftstoff und 2,4 Millionen Tonnen leichtes Heizöl.

E10 verursachte Planungsunsicherheiten und Absatzsprünge

Um die von der Politik vorgegebene höhere Bioquote von 6,25 Prozent zu erreichen, hatte MiRO auf Wunsch ihrer Gesellschafter als eine der ersten Raffinerien die Ottokraftstoffproduktion von E5 auf E10 umgestellt. Doch der Verbraucher akzeptierte E10 nicht wie erhofft. Die Nachfrage nach biofreiem Super Plus stieg zunächst rapide an, während die E10-Nachfrage auf niedrigem Niveau vor sich hin dümpelte. Es kostete die Raffinerie weitere Millionen, damit neben E10 und Super Plus auch wieder E5 angeboten werden konnte. Natürlich konnte MiRO die Vorgabe der Politik so nicht erfüllen. Die Raffinerie erzielte 2011 lediglich einen Bioanteil von rund 5 Prozent. Die Quotenlücke wurde durch die Gesellschafter ausgeglichen. Um die Quote bei MiRO erfüllen zu können, ist ein deutlich höherer E10-Anteil erforderlich.

MiRO stellt sich auf Verbrauchsänderungen ein

Während Diesel und Jet noch eine stabile Zukunft haben, sinkt der Verbrauch von Ottokraftstoff und Heizöl bereits seit über einem Jahrzehnt um etwa 3 Prozent pro Jahr. Auf diese Veränderungen stellt sich MiRO schon seit längerem ein. Aktuell maximiert die Raffinerie die Produktion von Diesel zu Lasten von Heizöl. Der Flexibilität sind technisch und physikalisch aber enge Grenzen gesetzt. Als Ausgleich für die sinkende Benzinnachfrage bietet sich als eine Option die vermehrte Bereitstellung von Komponenten für die Chemische Industrie an. Dazu Dr. Löhr: „Hieran arbeiten wir mit Hochdruck und mit guten Erfolgsaussichten. Wir blicken optimistisch in die Zukunft.“

2012 wird wieder arbeitsintensiv

TÜV-Großinspektion steht an

In 2012 erwartet MiRO wieder viel Arbeit. Im März stehen im Werkteil 2 die Anlagen für eine routinemäßige TÜV-Großinspektion still. Für die Instandhaltungsarbeiten, TÜV-Abnahmen, Katalysatorwechsel und Projektarbeiten wird die Raffinerie insgesamt einen hohen zweistelligen Millionenbetrag ausgeben.

MiRO investiert in Energieeffizienz

Neben den erforderlichen Anpassungen an die Marktveränderungen wird eine weitere Steigerung der Energieeffizienz im Fokus unserer Bemühungen stehen. „Zwischen 50 und 100 Millionen Euro wollen wir in den nächsten 5 Jahren in diesem Sektor investieren. Damit können wir einen sicheren Platz in den Top 10 der energieeffizientesten Raffinerien in Europa erringen“, so Dr. Löhr. „Die zweite Ausbaustufe der Fernwärmelieferungen an die Stadtwerke wäre dazu ein willkommener Beitrag.“ Seit Ende 2010 speist MiRO Niedertemperatur-Abwärme aus den Raffinerieprozessen in das Fernwärmenetz der Stadtwerke Karlsruhe ein. Das gemeinsame Projekt mit den Stadtwerken Karlsruhe spart jährlich bis zu 65.000 Tonnen CO2-Emissionen ein und steigert die Energieeffizienz der Raffinerie.

Zweite Rheinbrücke für den Standort wichtig

Angesichts ihrer Bedeutung für MiRO sprach sich Dr. Löhr für die „2. Rheinbrücke“ aus: „Ich weiß natürlich, dass dieses Stichwort in Karlsruhe ein heißes Eisen ist. Gleichwohl muss es uns als Betroffenen erlaubt sein, auch unsere Position in die Diskussion einzubringen.“ So schließe die TechnologieRegion Karlsruhe die Südpfalz mit ein und viele der Raffinerielieferanten und -dienstleister seien dort angesiedelt. Auch wachse der Anteil der MiRO-Mitarbeiter und -Auszubildenden aus dieser Region stetig. Durch die täglichen Staus auf der Rheinbrücke werde die Attraktivität des Standortes zunehmend eingeschränkt. „Es ist kaum auszumalen, welche Belastungen eine längere Totalsperrung der Brücke wegen Sanierung für unsere Belegschaft, für einen störungsfreien Schichtbetrieb wie auch für unsere Produktentransporte hätte“, sagte Dr. Löhr.

Gastredner beim Neujahrsempfang der Raffinerie war Dr. Marco Freiherr von Münchhausen. Der Unternehmer und Bestsellerautor gehört zu den gefragtesten Rednern und Coaches Europas und hält über die Grenzen Deutschlands hinaus Vorträge und Seminare über Themen wie Work-Life-Balance, Selbstmotivation und Stressmanagement. In seinem Vortrag stellte er die „kleinen Saboteure“ im Unternehmen vor und ging auf die „Führungsprinzipien im Umgang mit Widerständen“ ein.

MiRO beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der ConocoPhillips Continental Holding GmbH, Hamburg (18,75 Prozent), Esso Deutschland GmbH, Hamburg (25 Prozent), Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen (24 Prozent) und der Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (32,25 Prozent).

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
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