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01.07.13

Warum wir eine 2. Rheinbrücke brauchen!

Mit großem Interesse und mit Sorge verfolgt die Wirtschaft im Westen von Karlsruhe - diesseits und jenseits des Rheins - die öffentliche Diskussion um eine zweite Rheinbrücke. Die fast täglichen Staus sind für unsere Mitarbeiter schon heute unzumutbar und machen den Zeitbedarf für die Rheinquerung häufig unplanbar. Aber noch schwerer wiegt die Sorge um den Ausfall der heutigen Rheinquerung, z. B. wegen einer Sperrung für Transporte über 3,5 to analog der baugleichen maroden Rheinbrücke in Leverkusen oder wegen einer Totalsanierung über mehrere Wochen aus Sanierungsgründen. Wir sind auf diese Lebensader angewiesen, unsere Transporte ebenso wie unsere Mitarbeiter. Mit den nachfolgenden Fakten möchten wir eine Diskussion auf einer sachlichen Ebene führen und die Unverzichtbarkeit einer zweiten Rheinquerung belegen.

Mit fast 20.000 eigenen Mitarbeitern und zusätzlich einigen Tausend Mitarbeitern von Partnerfirmen aus der Region sind die vier Unternehmen Daimler in Wörth, Siemens, MiRO und StoraEnso die stärkste lokale Wirtschaftskraft. Damit tragen wir erhablich zur Finanzierung der Gemeinkosten und Infrastruktur bei. Rund 2.000 Transporte unserer Produkte und Anlieferungen queren die Rheinbrücke täglich. Aber es geht uns auch um die Menschen, unsere Mitarbeiter und Partnerfirmen. Rund 4.000 Mitarbeiter unserer Unternehmen pendeln täglich zweimal über diese Brücke. Kaum auszumalen, was im Falle eines Ausfalls dieser einen Rheinquerung droht. Die Ausweichbrücken in Germersheim und Iffezheim erfordern viele Kilometer Umweg und deren Kapazität ist noch geringer als die der Karlsruher Brücke. Und auch der öffentliche Nahverkehr ist heute schon an der Kapazitätsgrenze.

Hinzu kommen spezifische Besonderheiten unserer Untemehmen. So ist etwa die Produktion von Daimler in Wörth angewiesen auf "just in time" Lieferungen Ihrer Zulieferer, laufen die Produktionsanalagen bei MiRO rund um die Uhr und erlauben kein Fehlen Ihrer "Operator" und benötigt StoraEnso stetige Holz- und Altpapierlieferungen aus der Pfalz für eine wettbewerbsfähige Produktion.

Wir alle gehören zu den führenden Unternehmen in unseren Branchen und bieten hochwertige Industriearbeitsplätze. Wir können und wollen nicht wortlos zusehen, wie unsere Wettbewerbsfähgikeit durch Versäumnisse bei der Infrastruktur gefährdet wird.

Es geht uns nicht darum den überregionalen Verkehr durch Karlsruhe zu erleichtern. Wir brauchen lediglich leistungsfähige Wege von und nach Karlsruhe. Eine zweite Brücke ist dafür aus unserer Sicht unverzichtbar. Ebenso unverzichtbar ist die Anbindung des Verkehrs aus dem Westen an die B36. Ohne diesen Lückenschluss bliebe die so dringend benötigte zweite Rheinquerung wirkungslos.

Aber wir im Westen von Karlsruhe, wir brauchen nicht zwingend eine Nordtangente bis zur A5. Wenn durch den Verzicht auf die Nordtangente vorhandene Blockaden in Karlsruhe geköst werden können, wollen wir dabei helfen. Wir verstehen die Ängste unserer Nachbarschaft vor zusätzlichem überregionalen Verkehr. Aber dieser könnte durch unseren Vorschlag vermieden werden, wenn ein Verzicht auf die Nordtangente glaubhaft vereinbart würde. Eine Nordtangente ist im Gegensatz zur Rheinbrücke nicht existenziell für unsere Unternehmen. Die Brücke aber ist es, sie ist unverzichtbar. Es darf keinen weiteren Verzug des Brückenbaus geben.

Daher ist unsere gemeinsame Position wie folgt

  1. Bau der 2. Rheinbrückoe ohne Vezug
  2. Realisierung des Lückenschlusses zur B36 in einem separaten Verfahren, welches Punkt 1 nicht verzögert
  3. Verbindlicher Verzicht auf die Nordtangente

Wir haben mit allen Fraktionen des Karlsruher Gemeinderats gesprochen und fordern die Fraktionen auf, sich zu einer gemeinsamen Linie für eine zweite Brücke zusammenzufinden und so Karlsruhe einheitlich und kraftvoll zu vertreten. Die Diskussion um weitere Varianten muss endlich aufhören, um nicht noch mehr Verzögerungen herauszufordern.

Wir haben auch mit Vertretern der Landesregierungen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gesprochen und fordern, dass das jetztige Planfeststellungsverfahren ohne Verzug fortgesetzt wird.

Unterschriften Rheinbrücke

Yvonne Schönemann
Tel: 0721 / 958-3465
Fax: 0721 / 958-3627
E-Mail: schoenem@miro-ka.de